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Mobile Health: DGIM sucht preiswürdige Innovationen

18.12.2023 15:34
Diabetes, Adipositas oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Gerade in der Inneren Medizin gibt es viele Erkrankungen, die den Patientinnen und Patienten zusätzlich zur ärztlichen Behandlung ein hohes Maß an Eigenverantwortung und selbstständigem Krankheitsmanagement abverlangen. Vor diesem Hintergrund gewinnen Mobile Health-Anwendungen wie zum Beispiel Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) im medizinischen Alltag immer mehr an Bedeutung. Innovative Ideen und zukunftsweisende Ansätze in diesem Bereich zeichnet die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin e. V. (DGIM) ab 2024 mit dem Peter-Müller-Digitalpreis (PMD) aus. Der von der Firma custo med GmbH gestiftete und mit insgesamt 10.000 Euro dotierte Preis wird für herausragende, neuartige und effektive Lösungen im Bereich Mobile Health vergeben. Personen, Organisationen und Firmen können sich bis zum 28. Februar 2024 um den Preis bewerben.

Mit dem Peter-Müller-Digitalpreis will die DGIM dazu beitragen, das große Potenzial zu heben, das Mobile Health-Anwendungen aus Sicht der Fachgesellschaft bieten. „DiGA beispielsweise können die Durchführung und Überwachung einer Therapie deutlich vereinfachen – sowohl für die Behandelten als auch für Ärztinnen und Ärzte“, erklärt Professor Dr. med. Martin Möckel, Vorsitzender der DGIM-Arbeitsgruppe Digitale Gesundheitsanwendungen/KI in Leitlinien. Um diese sinnvolle Therapieerweiterung zu fördern, hat die DGIM den bislang als Peter-Müller-Kreativpreis verliehenen Preis umbenannt, um den digitalen Schwerpunkt des Preises auch im Namen zu betonen.

„Die Ausschreibung richtet sich an Entwickler, die digitale Lösungen für das Gesundheitswesen anbieten“, betont Professor Dr. med. Andreas Neubauer, Vorsitzender der DGIM 2023/2024 und Direktor der Klinik für Hämatologie, Onkologie, Immunologie am Universitätsklinikum Gießen und Marburg. Für eine Bewerbung kommen in erster Linie Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) infrage, die bereits zugelassen sind oder sich in einer fortgeschrittenen Entwicklungsphase befinden. Besonders gefragt sind zudem Entwicklungen, die mit mobilen Sensoren interagieren – etwa mit Smartwatches oder anderen Wearables. „Insbesondere chronisch erkrankte Menschen können hiervon profitieren und lernen, mit ihrer Erkrankung optimal umzugehen“, so der DGIM-Vorsitzende.

Preisträger werden auf dem Internistenkongress ermittelt

Neu ist auch das zweistufige Bewerbungsverfahren. In der ersten Runde muss zunächst eine Beschreibung der DiGA eingereicht werden, die die Funktion nachvollziehbar präsentiert und erste Anwendungsdaten beinhaltet. Die von der DGIM formulierten Standards hierfür sind in der Ausschreibung einsehbar. Die Arbeitsgruppe wählt 6 Bewerberinnen und Bewerber aus, die ihre Ideen in der nächsten Runde auf dem 130. Internistenkongress in Wiesbaden präsentieren. „Bei diesem bislang als DiGA-Pitch-Battle bekannten Format stellen die Bewerber ihre Mobile Health-Entwicklungen live dem Publikum und einer fachkundigen Jury vor“, erklärt Möckel. „Auf diese Weise können die Teilnehmenden des Internistenkongresses die Bewerberinnen und Bewerber mit ihren Anwendungen auf Herz und Nieren prüfen“, fügt Neubauer hinzu, der auch Präsident des 130. Internistenkongresses ist.

Informationen zum Bewerbungsverfahren und den DGIM-Standards finden Interessierte hier: DGIM: Peter-Müller-Digitalpreis