Sie sind hier: Startseite Nachrichten Montgomery: "Einheitsversicherung ist Turbo-Lader für Zwei-Klassen-Medizin"

Montgomery: "Einheitsversicherung ist Turbo-Lader für Zwei-Klassen-Medizin"

10.01.2017 18:04
Zu der am 10. Januar von der Bertelsmann-Stiftung vorgestellten Studie zu einer Krankenversicherungspflicht für Beamte erklärt Bundesärztekammer-Präsident Prof. Dr. Frank Ulrich Montgomery: "Die Ergebnisse der aktuellen Bertelsmann-Untersuchung mögen auf den ersten Blick beeindruckend klingen. Da ist von milliardenschweren Einsparungen die Rede, wenn man die Beihilfe für Beamte abschaffen würde."

Die Autoren hätten sich laut Bundesärztekammer-Präsident ein Szenario zurecht gezimmert haben, dass jeglichem rechtlichen, politischen und gesellschaftlichen Realitätssinn entbehre. " Die Autoren selbst gestehen ein, dass eine verfassungs- oder beamtenrechtliche Bewertung ihres Modells nicht erfolgt ist. Das wäre aber aufschlussreich gewesen, zum Beispiel um die Frage zu klären, was aus den angesparten Alterungsrückstellungen der privat versicherten Beamten wird." Unklar sei nach Einschätzung von Montgomery auch, wie zwei Dritteln der rund drei Millionen Beamten Pflichtbeiträge zur Krankenversicherung auferlegt werden könnten, ohne dies bei der Besoldung und Versorgung finanziell zu kompensieren.
Für Montgomery ist die Einheitsversicherung "der Turbolader der Zwei-Klassen-Medzin". Die private Krankenversicherung förderte Innovationen bei Diagnostik und Therapie, genehmige sie schnell und setze damit die Krankenkassen in der Regel unter Zugzwang.

abgelegt unter: