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Steigender medizinischer Bedarf für Biopharmazeutika

08.05.2013 15:35
Nach einer Stagnation im Vorjahr wuchsen die Umsätze mit Biopharmazeutika, also gentechnisch hergestellten Medikamenten, in Deutschland 2012 um knapp 11 % auf rund 6,0 Milliarden Euro (Netto-Gesamtumsätze im Apotheken- und Klinikmarkt; unter Berücksichtigung des 16%igen Zwangsrabatts); der Gesamtmarkt wuchs hingegen nur um gut 2 %.

Erstmals erreichen Biopharmazeutika damit mehr als ein Fünftel Marktanteil (21 %). Der größte Zuwachs
wurde in der Therapie von Patienten mit Autoimmunkrankheiten (+18 %) und Krebs (+11 %) erzielt. Die Beschäftigtenzahl in der medizinischen Biotechnologie stieg leicht um +1 % auf rund 36.000
Mitarbeiter. Das gab vfa bio, die Interessengruppe Biotechnologie im vfa, bekannt – gestützt auf den Branchen-Jahresreport „Medizinische Biotechnologie in Deutschland 2013“, der von der Unternehmensberatung
The Boston Consulting Group (BCG) für vfa bio erstellt wurde.

Zum achten Mal in Folge analysierte BCG die medizinischen Biotech-Aktivitäten kleiner und mittelständischer Firmen wie auch großer Arzneimittelhersteller einschließlich der Tochtergesellschaften internationaler
Pharma- und Biotechfirmen in Deutschland.

„Hauptursache für den Umsatzzuwachs der Biopharmazeutika ist ein steigender medizinischer Bedarf, insbesondere bei Patienten mit schweren Erkrankungen, z.B. Rheumatoider Arthritis oder Psoriasis“, erläuterte Dr. Frank Mathias, Vorsitzender von vfa bio, bei der Vorstellung des Reports in Frankfurt a.M. „Darüber hinaus wurden die zugelassenen Anwendungsmöglichkeiten schon eingeführter Biopharmazeutika
2011 und 2012 in mehr als 25 Fällen auf neue Gebiete ausgedehnt.“ Preiserhöhungen trugen hingegen nicht zum Anstieg bei, denn es besteht weiterhin ein gesetzliches Preismoratorium.

Die Zahl laufender Entwicklungsprojekte der Firmen für neue Biopharmazeutika ist 2012 weiter auf 578 angestiegen – allerdings verlangsamte sich die Zuwachsrate auf nunmehr 4 %. Schwerpunkte in
der klinischen Entwicklung sind Krebs- und Autoimmunpräparate sowie Impfstoffe.

„Biopharmazeutika – gerade auch viele, die heute noch in Entwicklung sind – können einen signifikanten Beitrag zum Nutzen für Patienten und Gesellschaft im demografischen Wandel leisten", erklärte
Dr. Frank Mathias, „denn viele helfen gerade gegen Krankheiten des Alters; andere sind imstande, auch jüngeren chronisch Kranken Vitalität und Lebensqualität zurückzugeben, was sich auch in weniger
Ausfalltagen und Frühverrentungen ausdrückt. Biopharmazeutika sind für unsere Gesellschaft also in erster Linie Nutzentreiber und nicht Kostentreiber. Deshalb darf der Innovationskreislauf unserer Branche
– aus Forschung & Entwicklung, Wertschätzung für ihre Produkte und Finanzierung weiterer Forschung aus den resultierenden Einnahmen nicht ausgebremst werden!“