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Synlab bringt Test zur Diagnose der bipolaren Störung auf den Markt

10.10.2023 09:29
Synlab unterstützt als Anbieter von medizinischen Diagnostikdienstleistungen und Spezialtests den Welttag der seelischen Gesundheit 2023 mit der Bekanntgabe zur Einführung eines neuen Tests zur Diagnose bipolarer Störungen. "myEDIT-B" ist laut Unternehmen der erste Bluttest zur Differentialdiagnose zwischen der bipolaren Störung und einer unipolaren Depression. Damit kennzeichnet der Test einen Paradigmenwechsel der Diagnose einer bipolaren Störung und erhöht dadurch die Wirksamkeit des Behandlungsansatzes.

Der innovative Test ist das Ergebnis einer Kooperation zwischen Synlab und dem Diagnostikhersteller Alcediag im Rahmen des EU-Förderprogramms EITHealth. "myEDIT-B" werde zunächst im Rahmen einer Pilotphase in Italien eingeführt, wird aber über das Synlab-Netzwerk auch in weiteren Ländern verfügbar.

Der "myEDIT-B" ist ein CE-IVD-zertifizierter molekularer Test, der RNA-editierende Biomarker verwendet. Nach der RNA-Sequenzierung einer Blutprobe im Labor analysiert der "myEDIT-B"-Algorithmus die RNA-Profile spezifischer Gene, die einen Einfluss auf ungewöhnlich starke Stimmungsveränderungen haben können, wie das Unternehmen erklärt. Innerhalb von 24 Tagen können klinisch validierte Ergebnisse geliefert werden. Dies sei ein echter Durchbruch in der Diagnose bipolarer Störungen.

In Europa seien schätzungsweise 84 Millionen Menschen – 17 % der Bevölkerung – von psychischen Störungen betroffen, bei 1,3 % der europäischen Bevölkerung wurde eine bipolare Störung diagnostiziert. Die herkömmliche Diagnose von Stimmungsstörungen sei komplex, langwierig und erstreckt sich oft über mehrere Jahre hinweg.

In der Forschung* spricht man von durchschnittlich sieben Jahren, bis eine gesicherte Diagnose gestellt werden kann. Dabei ist insbesondere die genaue Unterscheidung der bipolaren Störung von der unipolaren Depression eine der wichtigsten diagnostischen Anforderungen. Obwohl die anfänglichen Symptome ähnlich sind, erfordern beide Krankheiten unterschiedliche Behandlungen. Schätzungsweise wird bei 50 % der Patientinnen zunächst eine unipolare Depression diagnostiziert. Dies sei einer der Hauptgründe für eine lange durchschnittliche Behandlungsdauer und führe zu einem erhöhten Risiko für Krankenhauseinweisungen, Sucht, Komorbidität und Suizid sowie zu einer verminderten Lebensqualität.

Der "myEDIT-B"-Test ergänzt das bestehende Panel in der Spezialdiagnostik zur Unterstützung der Behandlungsentscheidung bei psychischen Erkrankungen. Das Panel besteht aus "myBIOME", einer evidenzbasierten Funktionsanalyse des Darmmikrobioms, sowie "myPSY", einem von Synlab entwickelten innovativen pharmakogenetischen Testprofil für Psychopharmaka und Antidepressiva.

"Wir sind stolz darauf, am Welttag der seelischen Gesundheit 2023 diese enorme Entwicklung in der Diagnose bipolarer Störungen bekanntgeben zu können und haben keinen Zweifel daran, dass ,myEDIT-B' tiefgreifende positive Auswirkungen auf Patienten mit dieser Krankheit und deren Angehörige haben wird", so Mathieu Floreani, CEO von Synlab. " ,myEDIT-B' beweist einmal mehr unsere Leidenschaft für medizinische Spitzenleistungen und unterstreicht den Wert, den medizinische Diagnostik und Spezialtests für Patientinnen, Ärzte und Gesundheitssysteme haben."

*Dagani J, Signorini G, Nielssen O, Bani M, Pastore A, Girolamo G, et al. Meta-Analyse des Zeitraums zwischen dem Beginn und der Behandlung der bipolaren Störung.
Can J Psychiatry. 2017;62:247-58.