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Telekom und Partner wollen mit KI Blutvergiftungen verhindern

31.03.2023 10:02
Blutvergiftungen sind die dritthäufigste Todesursache in Deutschland – insbesondere Intensivstationen in Krankenhäusern sind davon betroffen. Die Telekom und das Hamburger Startup Telehealth Competence Center Analytics (TCC Analytics) wollen mit einer KI-Lösung das Risiko einer Sepsis reduzieren. "Die KI-gestützte Form der Prävention setzt dort an, wo besonders vulnerable Menschen versorgt werden, nämlich auf Intensivstationen. Wir tragen dazu bei, dass Menschenleben gerettet werden. Das entlastet die Ärzteschaft sowie das Pflegepersonal", erklärt Gottfried Ludewig, Chef der T-Systems-Gesundheitssparte.

TCC-Analytics-CEO Prof Dr. med Christian Storm ergänzt: "Der Algorithmus lernt permanent dazu. Er hilft Ärztinnen und Ärzten einzuschätzen, ob die Patienten gefährdet sind. Auf dem langen Weg zur Digitalisierung von Krankenhäusern tragen wir mit unserer Lösung einen großen Schritt bei."

Rund 35 Prozent der Patienten, die von einer Sepsis betroffen sind, versterben. Insbesondere für Menschen mit einem geschwächten Immunsystem kann eine Blutvergiftung tödlich enden, wenn sie nicht rechtzeitig behandelt wird. Medizinern bleibt oft nur ein sehr enges Zeitfenster, um auf eine Blutvergiftung zu reagieren.

Die Lösung von Telekom und TCC Analytics soll die Mediziner entlasten, indem sie die Ärzteschaft vor einer drohenden Sepsis bei einem Patienten warnt.

Über Standardschnittstellen werden Vital-Daten der Intensivpatienten im Krankenhaus erfasst und in der sicheren Open Telekom Cloud von einem KI-Algorithmus analysiert. Diesen selbstlernenden Algorithmus hat TCC Analytics entwickelt und trainiert. Er kann rund zehn Stunden vor dem Ausbruch einer Sepsis das individuelle Risiko vorhersagen und eröffnet die Möglichkeit, eine Sepsis zu verhindern. Über die üblichen Vitaldaten hinaus müssen die Kliniken keine weiteren Parameter erfassen. Ein von Telekom und TCC Analytics entwickeltes Dashboard zeigt den Ärzten auf einen Blick das Sepsis-Risiko an, sodass sie schnell handeln können. Dank der automatisierten Prozesse und der einfachen Bedienbarkeit des Dashboards können sich die Mediziner auf die Versorgung der Patienten fokussieren.

Die Lösung werde aktuell in zwei Krankenhäusern pilotiert.