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vdek: Geplanter Krankenhausatlas bietet Orientierungshilfen, bedarf jedoch weiterer Ergänzungen

13.09.2023 15:04
„Wir unterstützen die Pläne des Bundesgesundheitsministers, den Versicherten auf einem Onlineportal ein Transparenzverzeichnis mit umfassenden Informationen über die Behandlungsqualität eines Krankenhauses bereitzustellen", erklärt Ulrike Elsner, Vorstandsvorsitzende des Verbandes der Ersatzkassen e.V, (vdek), anlässlich der von Gesundheitsminister Karl Lauterbach vorgestellten Pläne zur Umsetzung des Transparenzverzeichnisses für Krankenhäuser im Rahmen des Krankenhaustransparenzgesetzes.

Geplant seien fortlaufende verständliche interaktive Informationen darüber, an welchem Krankenhausstandort in Deutschland welches Leistungsangebot (Leistungsgruppen) mit welcher Häufigkeit und welcher fachärztlichen und pflegerischen Ausstattung erbracht wird. Darüber hinaus solle der sogenannte Krankenhausatlas patientenrelevante Qualitätsergebnisse wie Komplikationsraten, Mortalitätsraten etc. enthalten. Als positiv bewertet Elsner  auch die geplante Einteilung der Krankenhäuser in Versorgungsstufen (von der Grundversorgung bis Maximalversorgung) als Orientierungshilfe für die Patientinnen und Patienten bei der Suche nach einem geeigneten Krankenhaus.

Dennoch sieht vdek-Vorstandsvorsitzende auch noch Optimierungspotenzial: Unverständlich bleibe zum Beispiel, warum das Transparenzverzeichnis nur einen kleinen Ausschnitt der zugrunde liegenden Daten zur Qualitätsmessung veröffentlichen soll. Außen vor bleibe beispielsweise, ob wirklich alle Qualitätsvorgaben für die Leistungsgruppen erfüllt wurden oder ob die Länder von den angedachten Ausnahmenregelungen bei den Qualitätskriterien Gebrauch gemacht haben. "Problematisch ist zudem, dass die Meldungen der Krankenhäuser nicht überprüft werden und diese sich daher nur schwerlich plausibilisieren lassen. Insgesamt könnten damit die Erwartungen an das Transparenzverzeichnis in der Theorie und Praxis auseinanderklaffen. Hier ist also mehr Verbindlichkeit erforderlich", fordert Elsner. Als "problematisch" bezeichnet Elsner den Umsetzungsweg und damit verbunden die Frage der Finazierung. "Wenn das BMG als verantwortlicher Betreiber des Transparenzverzeichnisses auftritt, sollte es sich auch an den Kosten beteiligen, da das IQTIG ein durch Versichertengelder finanziertes Institut der Selbstverwaltung ist.“