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vdek-Veranstaltung „Klimawandel und Gesundheit“: Gemeinsam ins Handeln kommen

20.10.2023 09:16
„Klimawandel und Gesundheit“ war das Thema einer vdek-Fachveranstaltung am 18.10.2023 in Berlin, auf der auch der vdek-Zukunftspreis 2023 verliehen wurde. Expertinnen und Experten aus Politik, Wissenschaft und Selbstverwaltung diskutierten, welchen Beitrag die einzelnen Akteure für eine nachhaltige und klimasensible Gesundheitsversorgung leisten können. Betont wurde dabei die Verantwortung der verschiedenen Akteure.

„Sowohl bei der Ergreifung von Maßnahmen zur Vermeidung von klimatischen Auswirkungen als auch bei Maßnahmen zur Anpassung des Gesundheitssystems ist jeder und jede gefordert“, betonte Ulrike Elsner, Vorstandsvorsitzende des Verbandes der Ersatzkassen e. V. (vdek). „Die Bedeutung von Klimaschutzmaßnahmen im Gesundheitswesen betrifft uns alle, so auch Bund und Länder, die als Investitionsträger Verantwortung haben.“ Der vdek und die Ersatzkassen bekennen sich zu dieser Verantwortung und wollen bis 2030 klimaneutral agieren.

Auf die große Bedeutung von Gesundheitsförderung und Prävention machte Dr. Amelie Gerhard, Vorstandsmitglied der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit (Klug e. V.) aufmerksam. Auch durch Krankheitsvermeidung würden auf vielen Ebenen CO2-Emissionen eingespart. Johannes Wagner, Bundestagsabgeordneter der Grünen und Mitglied des Gesundheitsausschusses, wies auf große Wissenslücken im Gesundheitsbereich in Sachen Klimaschutz hin. Hier gebe es dringenden Nachholbedarf. Das Gesundheitssystem müsse grundsätzlich auch auf Nachhaltigkeit gecheckt werden.

Im Anschluss an die Fachdiskussion wurde der vdek-Zukunftspreis verliehen, der bereits zum 14. Mal ausgeschrieben war und sich in diesem Jahr ebenfalls dem Thema „Klimawandel und Gesundheit“ widmete.

„Neben der Notwendigkeit, den Betrieb sämtlicher Einrichtungen klimaverträglicher zu gestalten, brauchen wir Lösungen, die die Menschen ganz konkret bei der Bewältigung klimawandelbedingter gesundheitlicher Belastungen unterstützen“, erklärte Uwe Klemens, ehrenamtlicher vdek-Vorsitzender und Vorsitzender der Zukunftspreis-Jury. „Unter den Bewerbern haben wir vier Best-Practice-Beispiele ausgewählt, die auf ganz unterschiedliche Weise zu einer besseren Gesundheitsversorgung beitragen. Dieses Engagement möchten wir mit dem vdek-Zukunftspreis 2023 ausdrücklich würdigen und unterstützen.“

Die Fachjury vergab je einen ersten und zweiten sowie zwei dritte Preise. Die Gewinnerprojekte erhalten insgesamt 20.000 Euro, um ihre Arbeit zu finanzieren und weiterzuentwickeln.

Erster Preis: „Klimalimette“ – Lehrveranstaltung für Medizinstudierende

Den ersten Preis gewinnt das Projekt „Klimalimette“, eine Lehrveranstaltung an der Universität Münster von Medizinstudierenden für Medizinstudierende. Dabei geht es vor allem darum, klimabedingte Krankheitsbilder, die durch Schauspielpatientinnen und -patienten realitätsnah dargestellt werden, zu erkennen und adäquat zu behandeln. Ein E-Learning-Modul ergänzt das Programm.

Zweiter Preis: „Klimasensible Gesundheitsversorgung“ – Informationen für Ärztinnen und Ärzte

„Klimasensible Gesundheitsversorgung“ im „Gesundheitsnetz Qualität und Effizienz Nürnberg“ erhält den zweiten Preis. Das Projekt unterstützt Ärztinnen und Ärzte mit Informationsmaterialien und Schulungen bei der Patientenberatung zu klimabedingten Beschwerden. Zum Maßnahmenpaket gehören unter anderem Hitzeschutzempfehlungen und ein „Arzneimittel-Check-up Hitze“.

Dritter Preis: „Hitzefrei in Münchner Quartieren“ und „klimafreundlich pflegen - überall!“

Dritter Preisträger ist zum einen der Verein „München Aktiv für Gesundheit e. V.“ mit der Initiative „Hitzefrei in Münchner Quartieren“. Der Verein hat gemeinsam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern gesundheitspräventive Angebote für Hitzeperioden entwickelt. Dazu gehören Beratungsstellen und eine eigens entwickelte App, die über schattige Wege, Trinkwasserstationen und Hitzetipps informieren.

Ebenfalls als dritter Preisträger ausgezeichnet wurde die Initiative „klimafreundlich pflegen - überall!“ des AWO Bundesverbandes. Im Rahmen des Modellprojekts wird in stationären Pflegeeinrichtungen erprobt, wie Pflege klimafreundlicher gestaltet und CO2-Emissionen reduziert werden können. Umstellungen gibt es etwa bei der Energiegewinnung durch Fotovoltaikanlagen, bei der Verpflegung durch einen Veggie-Tag und die Reduzierung der Speiseabfälle und durch die Verwendung ökologisch verträglicher Reinigungsmittel.