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Verbände üben scharfe Kritik an geplanten Einsparungen im Bereich der Gesundheit

06.09.2023 12:07
„Mit dem vorgelegten Haushaltsentwurf der Bundesregierung für den Bereich Gesundheit entzieht sich die Bundesregierung erneut ihrer finanziellen Verantwortung für die gesetzliche Krankenversicherung (GKV)", erklären die Krankenkassenverbände Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek), BKK Dachverband e.V., IKK e.V. und Knappschaft anlässlich der Beratungen zum Bundeshaushalt der Bundesregierung für den Bereich Gesundheit am 07.09.2023 im Deutschen Bundestag. Statt die Vereinbarungen aus dem Koalitionsvertrag umzusetzen, gelte das Spardiktat. "Kein Wort mehr von einem dynamisierten Steuerzuschuss in der GKV, kein Wort mehr von höheren Beiträgen für Empfangende von Bürgergeld aus Steuergeldern. Auch die längst versprochenen Empfehlungen für eine stabile, verlässliche und solidarische Finanzierung der GKV lassen auf sich warten."

Die Verbände befürchten, dass die die geschätzte Finanzierungslücke von 3,5 bis 7 Milliarden Euro im kommenden Jahr in der GKV erneut von den Beitragszahlenden durch Beitragserhöhungen gestemmt werden müssten. Doch jede Beitragssatzerhöhung der Krankenkassen habe erhebliche wettbewerbliche Auswirkungen. Deshalb fordern die Verbände angesichts der möglichen Erhöhung der Beitragssätze, dass nicht ein Zusatzbeitrag, sondern der allgemeine Beitragssatz angehoben werden sollte, um wettbewerbliche Auswirkungen möglichst zu vermeiden.

Ein weiterer Vorwurf an die politisch Verantwortlichen lautet, dass es die Bundesregierung versäumt habe, notwendige strukturelle Reformen auf der Einnahmen- und Ausgabenseite auf den Weg zu bringen, die die GKV-Finanzen entlastet hätten. "Dazu gehört auch die Absenkung der Mehrwertsteuer für Arzneimittel. Neue Reformpläne wie die Krankenhausreform oder das Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz werden die Versorgung (zunächst) weiter verteuern. Entlastungen auf der Ausgabenseite sind nicht in Sicht.“