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Keine EBM-Reform zum Nulltarif

07.05.2018 10:12
Die Allianz Deutscher Ärzteverbände fordert den Vorstand der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) auf, die zwischen KBV und GKV Spitzenverband geltende Beschlusslage, eine EBM Reform kostenneutral umzusetzen, aufzulösen. Eine solche Beschlusslage macht es unmöglich, tatsächliche Kostensteigerung und eine angemessene Vergütung ärztlicher Leistungen abzubilden.

„Solange jedoch der GKV Spitzenverband durch seine Blockadehaltung bei der Frage nach der Refinanzierung dieses Großprojektes nicht bereit ist, zusätzliche Finanzmittel zur Verfügung zu stellen, ist ein solches Reformvorhaben unnötig. Wir brauchen keine Umverteilung durch neue Leistungsbewertungen, die nur zu Streitigkeiten innerhalb der Fachgruppe führen.", lehnt Dr. Hans-Friedrich Spies, Präsident des Berufsverbandes Deutscher Internisten und derzeit Sprecher der Allianz Deutscher Ärzteverbände unter diesen Vorzeichen eine
EBM Reform ab.

Die Allianz Deutscher Ärzteverbände unterstützt grundsätzlich das Reformvorhaben der KBV, umfassende Änderungen des Facharzt EBM, die seit 2012 auf der Agenda stehen, endlich umzusetzen. In der Zwischenzeit sind nur marginale Änderungen erfolgt, wie beispielsweise die Einführung der Pauschale für die fachärztliche Grundversorgung (PFG).

Ursprünglich war mit der Überarbeitung des Facharzt EBM geplant, den Versorgungsbedarf in den Praxen besser abzubilden. Dazu sollte es mehr Einzelleistungsvergütung geben, der Zeitbedarf angepasst sowie Praxiskosten und kalkulatorisches Arztgehalt unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten angemessen bewertet werden. Eine von vornherein fixierte Leistungsbewertung hat mit betriebswirtschaftlicher Kalkulation nichts zu tun. „Eine Reform, die den steigenden Mehraufwand bei Diagnostik und Therapie sowie Kostensteigerungen im fachärztlichen Sektor durch angemessene Vergütungen im EBM nicht abbildet, hat den Namen nicht verdient", so. Dr. Spies. Ohnehin kommt der EBM durch seine regionalen Honorarverteilungsmaßstäbe nur noch verstümmelt beim Vertragsarzt an.

Die Allianz Deutscher Ärzteverbände befürchtet, dass die angekündigte Reform des Facharzt-EBM wieder einmal durch reine Honorarumverteilung zwischen den Facharztgruppen zu erheblichem Unfrieden in der Ärzteschaft führen wird.