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AiCuris erhält NRW-Förderung von insgesamt EUR 5,9 Mio.

03.03.2022 17:05
Prof. Andreas Pinkwart, Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, besuchte Anfang März die AiCuris Anti-infective Cures AG, ein führendes Unternehmen in der Erforschung und Entwicklung von Arzneimitteln gegen Infektionskrankheiten, mit guten Nachrichten. Fördergelder in Höhe von insgesamt EUR 5,9 Mio. vom Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen sollen die Entwicklung von AiCuris‘ Immunmodulator AIC649 zur Behandlung von COVID-19-Patienten vorantreiben.

Das Medikament, das sich zurzeit in einer klinischen Pilotstudie befindet, hat das Potenzial, schwereren Krankheitsverläufen, die sich mit Fortschreiten der Krankheit entwickeln können, vorzubeugen. „Die Pandemie hat gezeigt: Wir müssen besser vorbereitet sein und die Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft weiter vertiefen. Nordrhein-Westfalen bietet hier für zahlreiche Biotech- und Pharmaunternehmen beste Voraussetzungen, Innovationen schnell in die Praxis zu bringen. Gemeinsam erzielen wir so wichtige Fortschritte zum Wohle von Patientinnen und Patienten. Die Arbeit von AiCuris zeigt eindrucksvoll, wie viel Potenzial im Biotechnologie-Standort Nordrhein-Westfalen steckt“, sagte Wirtschafts- und Innovationsminister Pinkwart.

„Wir freuen uns sehr über die Förderung des Landes NRW, die die weitere Entwicklung unseres vielversprechenden Wirkstoffkandidaten zur Vorbeugung schwerer Formen von COVID-19 vorantreiben wird“, sagte Holger Zimmermann, CEO der AiCuris Anti-infective Cures AG. „Das Schlüsselwort heißt aber auch „Pandemic Preparedness“. Trotz der steigenden Zahl vollständig gegen SARS-CoV-2 geimpfter Personen besteht zum Beispiel aufgrund neuer Varianten weiterhin ein großer Bedarf an wirksamen therapeutischen Optionen. Unser Medikament hat das Potenzial, eine Schutzmauer zu bilden - auch gegen zukünftige Viren.“ AIC649 ist ein inaktiviertes Parapockenvirus (iPPVO), das von AiCuris ursprünglich zur Behandlung chronischer Hepatitis-B-Virusinfektionen (HBV-Infektionen) entwickelt wurde. In einem präklinischen SARS-CoV-2-Infektionsmodell konnte gezeigt werden, dass die Gabe von iPPVO die Überlebensrate, den klinischen Krankheitsverlauf und die Viruslast signifikant verbessert. Die immunstimulierenden Eigenschaften und damit das breite antivirale Spektrum des Wirkstoffs und das daraus resultierende Potenzial, Virusinfektionen besser kontrollieren zu können, legen nahe, dass AIC649 gegen SARS-CoV-2 und andere Viren mit pandemischem Potenzial eingesetzt werden kann.

Der PPVO-Ansatz ist nicht nur hinsichtlich seines Wirkprofils einzigartig, er stellte auch eine große technologische Herausforderung dar. Die Entwicklung eines reproduzierbaren Prozesses, der es ermöglicht, genügend Material mit hoher Qualität für die klinischen Studien und die weiteren Entwicklungen herzustellen, konnte mit Hilfe internationaler Experten und deutschen Partnern gemeistert werden. Eine erste internationale klinische Studie wurde unlängst in Deutschland und Südafrika gestartet.

Als Spin-off der Anti-Infektiva-Forschung von Bayer fokussiert sich AiCuris auf die Identifizierung und Entwicklung neuartiger Therapien zum Kampf gegen Infektionskrankheiten mit einem hohen medizinischen Bedarf sowie auf die Vorbeugung von Pandemien und Antibiotikaresistenzen. Dabei setzt das Unternehmen auf ein ausgewogenes, aber breites Forschungs- und Entwicklungsportfolio von biologischen Ansätzen und traditionellen „Small Molecules“ (kleine chemische Moleküle) sowie auf die Nutzung von Synergien komplementärer Strategien und innovativer Technologien. Der Forschungs-Inkubator „AiCubator“ des Unternehmens startet 2022 ins zweite Jahr. Er wurde mit dem Ziel ins Leben gerufen, international mit Universitäten, akademischen Forschungsgruppen und kleinen Biotech-Firmen zu kooperieren und eine zielgerichtete Entwicklung neuer Ansätze zum Beispiel zur Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen und zukünftige Pandemien zu ermöglichen.