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Automatische Substitution bei Biosimilars nicht nötig

17.05.2023 15:16
Engpässe bei Antibiotika, Krebsmitteln, Blutdrucksenkern: Während die Lage bei Generika immer angespannter wird, können Patient:innen mit Biosimilars zuverlässig versorgt werden. Noch. Denn während die Politik derzeit mit dem ALBVVG versucht, den Kostendruck auf Generika zumindest minimal zu lindern, lässt sie bei den Biopharmazeutika dieselbe Entwicklung zu wie bei Generika. Denn in diesem Sommer sollen auch Biopharmazeutika – zumindest in Parenteralia – gegeneinander austauschbar werden.

Dass dies nicht nur ein fataler Fehler, sondern auch unnötig ist, belegen nach Einschätzung des Verbandes die aktuellen Marktdaten. Denn

  • Biosimilars gelangten schnell in die Versorgung. Bei den Wirkstoffen, für die es Biosimilars gibt, haben diese einen Versorgungsanteil von mehr als 70 Prozent.
  • Biosimilars sorgten bereits für massive Einsparungen. Deren Höhe steigt von Jahr zu Jahr steil an. Insgesamt wurden dank Biosimilars schon knapp 6 Milliarden Euro eingespart.
  • Die Krankenkassen erhalten bereits hohe Rabatte, denn die allermeisten sind unter Rabattvertrag. Und für Biosimilars, die in parenteralen Zubereitungen verwendet werden, liegt die Höhe der zu zahlenden Rabatte bereits bei bis zu 80 Prozent.


Dazu sagt Walter Röhrer, Vorsitzender der AG Pro Biosmilars: „Die automatische Substitution wurde 2019 beschlossen – das war vor der Pandemie, vor dem russischen Krieg gegen die Ukraine und vor den massiven Engpässen bei Kinderarznneimitteln, Krebsmedikamenten und Blutdrucksenkern. Die Politik sollte jetzt zeigen, dass sie lernfähig ist und den Passus, dessen Konsequenzen wir bei Generika derzeit überdeutlich sehen, schnellstmöglich löschen. Ansonsten wiederholt sich die Generika-Geschichte ausgerechnet bei den für den Standort Deutschland und die Versorgung schwer erkrankter Patient:innen so essentiellen Biopharmazeutika.“