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Anhörung zur automatischen Biopharmazeutika-Substitution

12.07.2022 09:22
Seit drei Jahren tobt der Streit um die im „Gesetz für mehr Sicherheit in der Arzneimittelversorgung“ festgelegte Austauschbarkeit von Biopharmazeutika in der Apotheke. Jetzt hat die Kontroverse auch den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) voll erreicht. Die Anhörung am 11. Juli 22, die über zwei Stunden mit rund hundert Teilnehmenden abgehalten wurde, hat nach Einschätzung des Verbandes ProBiosimilars eins offenbart: Es bestehen unverändert massive Bedenken bei Ärzt:innen, in der Apothekerschaft und in den Unternehmen zur Umsetzung der Substitution.

Auffallend sei zudem das Tempo, das der G-BA bei diesem Verfahren vorlegt. Nahm er sich bei dem Verfahren, in dem es um den Austausch der Biosimilars durch den Arzt ging, 15 Wochen Zeit, um vor der Anhörung sämtliche Unterlagen zu prüfen, waren es jetzt laut Branchenverband – wo es um den Austausch in der Apotheke geht –  nur 7 Wochen. Und das, obwohl das aktuelle Verfahren deutlich komplexer, folgenschwerer und vor allem strittigersei.

Dazu sagt Dr. Christopher Kirsch, stellvertretender Vorsitzender der AG Pro Biosimilars: „Die Anhörung scheint alle – inklusive G-BA – ratlos zurückzulassen. Das gesetzliche Mandat zur Umsetzung der Biologika-Substitution kommt einem gordischen Knoten gleich. Der G-BA kann ihn nicht lösen, ohne dass die Therapiequalität und -sicherheit für die Patient:innen Schaden zu nehmen droht. Die Politik muss daher die auch nach drei Jahren unverändert kontroverse Debatte zum Anlass nehmen und die gesetzliche Vorgabe der Substitution streichen.“