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AOK überrascht von KBV-Kritik

17.07.2018 11:27
Als Reaktion des AOK-Bundesverbandes auf die Erklärung "Sicherer und verantwortungsvoller Umgang mit Behandlungsdaten" der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und der Kassenärztlichen Vereinigungen vom 12. Juli 2018 erklärt der Vorstandsvorsitzenden Martin Litsch, dass die Hoheit über die Daten uneingeschränkt beim Patienten liege.

"Die AOK möchte für ihre Versicherten mit dem Digitalen Gesundheitsnetzwerk den Austausch medizinischer Behandlungsdaten und Dokumente zwischen niedergelassenen Ärzten und Klinikärzten verbessern. Die Hoheit über ihre Daten liegt zu jeder Zeit bei den Patientinnen und Patienten. Das Digitale Gesundheitsnetzwerk greift zum Austausch der Daten nicht in die Praxisverwaltungssysteme der Ärzte ein. Vielmehr versenden niedergelassene Ärzte über eine Schnittstelle aus ihrer Praxisverwaltungs-Software heraus Daten. Die dafür freigegebenen Daten werden dann auf einem Server einer Kassenärztlichen Vereinigung, eines Ärzteverbandes oder eines Arztnetzes gespeichert; dieser Dienst kann auch von Dritten angeboten werden (sog. Affinity Domain).

Auch die für den Austausch vorgesehenen Daten von Krankenhäusern oder anderen Behandlern im Gesundheitswesen wie beispielsweise Entlassbriefe werden auf deren Affinity Domains gespeichert. Die Patientinnen und Patienten können die dort gespeicherten Daten über ein Portal lesen und entscheiden, welche ihrer behandelnden Ärzte welche Dokumente einsehen können. Ärzte können wiederum aus ihrem System heraus die für sie freigegebenen Daten und Dokumente über eine Verlinkung aus diesen Affinity Domains abrufen. So kann zum Beispiel ein Facharzt einen Arztbrief vom Hausarzt abrufen oder der Hausarzt den Entlassbericht aus dem Krankenhaus. Auf die medizinischen Daten der Versicherten haben zu jedem Zeitpunkt nur sie selbst oder die von ihnen ermächtigte Ärzte Zugriff, niemals die Krankenkasse oder ein von ihr beauftragter Betreiber.

Wir haben zur Umsetzung des Digitalen Gesundheitsnetzwerkes bereits sehr konstruktive Gespräche mit der Kassenärztlichen Bundesvereinigung sowie einzelnen Kassenärztlichen Vereinigungen geführt. Insofern überrascht uns die Kritik an unserem Konzept, die jeder Grundlage entbehrt. Selbstverständlich sind wir gerne bereit offensichtlich noch bestehende Missverständnisse auszuräumen. Wir sind weiterhin an der konstruktiven Zusammenarbeit interessiert, um die dringend notwendige Vernetzung im deutschen Gesundheitswesen endlich voranzubringen. Mit unserem Digitalen Gesundheitsnetzwerk haben wir die richtigen Antworten auf die Herausforderungen, vor denen alle Beteiligten stehen."