Apotheken in Deutschland schließen sich an Telematik-Infrastruktur an
"Betriebsintern sind Apotheken schon längst hoch digitalisiert und an zahlreiche Datennetze angeschlossen. Nun wird endlich auch der sichere Austausch von Informationen mit anderen Leistungserbringern möglich sein. Das kann, soll und wird die Versorgung der Patienten maßgeblich erleichtern und verbessern", sagt Fritz Becker, Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbandes (DAV). Die Kapazitäten der Hardwarehersteller und der Softwarehäuser, die die Anbindung vornehmen, werden es jedoch nicht erlauben, bis zum 30. September 2020, dem gesetzlichen Stichtag, bereits alle Apotheken in ganz Deutschland am Netz zu haben, sagt Becker.
Die Apothekerschaft hat zahlreiche Vorarbeiten geleistet, um den bundesweiten Roll-Out zu beschleunigen und die Anwendungen für die Patienten bestmöglich nutzbar zu machen: Die Landesapothekerkammern geben derzeit Heilberufsausweise (HBA) und Institutionenkarten (SMC-B) an die selbständigen Apotheker heraus, die vor Ort zur Autorisierung und Inbetriebnahme der E-Health-Konnektoren notwendig sind. Der Nacht- und Notdienstfonds des DAV bearbeitet nach der Inbetriebnahme eines E-Health-Konnektors den jeweiligen Antrag zur Refinanzierung der Kosten, die laut Gesetz von den Krankenkassen zurückerstattet werden.
Die ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände hat einen umfangreichen Frage-und-Antwort-Katalog zum elektronischen Medikationsplan in Apotheken bereitgestellt. Als Gesellschafter der gematik GmbH beteiligt sich der DAV intensiv an der weiteren Ausgestaltung der TI-Anwendungen. Derzeit läuft ein gemeinsames E-Rezept-Pilotprojekt mit dem Berliner Apothekerverein, das vom Bundesministerium für Gesundheit als Modellvorhaben für eine innovative und praktikable E-Rezept-Lösung in der Zukunftsregion Digitale Gesundheit gefördert wird und frühzeitig Informationen zu Akzeptanz und Praktikabilität des E-Rezepts liefern soll.