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Bayer spendet acht Millionen Tabletten Chloroquin an die deutsche Bundesregierung

14.04.2020 12:52
Bayer unterstützt den Kampf gegen COVID-19-Erkrankungen mit einer Spende von acht Millionen Tabletten Chloroquin an die deutsche Bundesregierung. Die Lieferung stammt von chinesischen Herstellern. In den kommenden Tagen werden die Medikamente an die zuständigen Stellen übergeben.

Mehrere Millionen Tabletten Chloroquin spendete das Unternehmen bereits in den vergangenen Wochen an Regierungen verschiedener weiterer Länder, darunter besonders stark von der Corona-Pandemie betroffene Staaten wie China, Italien und die USA.

„Verschiedene Untersuchungen in Laboren und Kliniken liefern erste Hinweise darauf, dass Chloroquin zur Behandlung bei COVID-19-Patienten geeignet sein könnte“, sagt Werner Baumann, Vorstandsvorsitzender der Bayer AG. „Sollten sich diese Erkenntnisse in weiteren Studien bestätigen, werden wir alles in unserer Macht Stehende tun, durch Bereitstellung von Produktionskapazitäten für Chloroquin in Europa ausreichende Mengen des Medikaments herzustellen.“ Bayer werde das Mittel ausschließlich für das Gemeinwohl produzieren und in der Krise kostenlos an Regierungen abgeben. „Wir wollen damit, aber auch mit weiteren Spenden, mit dem Einsatz unserer Experten im Gesundheitswesen, mit Equipment und weiteren Maßnahmen schnell helfen“, so Baumann.

Chloroquin ist ein verschreibungspflichtiges Anti-Malaria-Medikament, das insoweit gut erforschte Nebenwirkungen hat, aber bei unsachgemäßer Einnahme gesundheitliche Schäden verursachen könnte. Um die Sicherheit von Patienten zu garantieren, dürfe es ausschließlich unter medizinischer Aufsicht eingenommen werden. Aus diesem Grund gibt das Unternehmen dieses Medikaments grundsätzlich nur an staatliche Stellen sowie zur Durchführung von klinischen Studien ab.

Der Wirkstoff Chloroquin wurde von Bayer bereits vor mehr als 80 Jahren zur Prophylaxe und Behandlung von Malaria-Erkrankungen entwickelt. Schon während der SARS-Pandemie in den Jahren 2002/2003 zeigte sich in präklinischen Studien, dass das Medikament möglicherweise erfolgreich gegen SARS-Coronaviren eingesetzt werden könnte. Chinesische Wissenschaftler haben die antivirale Wirkung von Chloroquin seitdem systematisch weiter erforscht und kamen im Februar 2020 zum Schluss, dass Chloroquin auch gegen SARS-COV-2-Viren, den Auslöser der aktuellen Corona-Pandemie, wirken könnte.