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COVID-19: Boehringer Ingelheim verstärkt Maßnahmen mit globalem Unterstützungsprogramm

09.04.2020 11:52
Boehringer Ingelheim hat seine Maßnahmen zur Bewältigung der COVID-19-Krise nach eigenen Angaben deutlich verstärkt. Mit einem globalen Unterstützungsprogramm möchte das Unternehmen hilfebedürftigen Gesundheitseinrichtungen und Gemeinden weltweit mehr finanzielle Hilfe, Schutzmaterialien und Medikamente zukommen lassen.

Boehringer Ingelheim startete im Januar 2020 zunächst mit einem Spendenprogramm in Höhe von einer Million Euro für die betroffenen Gebiete in China. Mit der Verbreitung des Corona-Virus zu einer globalen Pandemie stieg der Umfang von Hilfsmaßnahmen sowie die Unterstützung wissenschaftlicher Forschung in den letzten Wochen stark an. Daraus entwickelte sich ein globales Unterstützungsprogramm mit vier Schwerpunkten:

1. Spenden

Insgesamt stellt Boehringer Ingelheim 5,8 Millionen Euro in Form von Finanz- und Sachspenden für die Nothilfe in seinen Märkten zur Verfügung. Je nach lokalen Bedürfnissen beinhalten diese zum Beispiel Schutzmasken, Desinfektionsmittel, Inhalatoren und Medikamente. Das Unternehmen arbeitet zudem mit lokalen NGOs zusammen, die mit Geld- und Arzneimittelspenden die Hilfe für Patienten vor Ort organisieren.

2. Forschung an COVID-19 Therapien

Seit Januar beschäftigt sich ein stetig wachsendes Team von mehr als 100 Wissenschaftlern aus allen Bereichen in verschiedenen Projekten mit der Forschung und Entwicklung (F&E) zu Behandlungsmöglichkeiten für COVID-19. "Wir alle suchen neue Antworten auf die Frage, wie wir das Virus bekämpfen können. Das Ergebnis ist ein breit angelegtes Programm, mit dem wir verschiedene Ansätze parallel zueinander verfolgen," so der Wissenschaftler Dr. Cyrille Kuhn, der die COVID-19 Forschung bei Boehringer Ingelheim seit Januar leitet.

Eine wachsende Zahl von Partnern und Dienstleistern unterstützt die Bemühungen der Forschungsteams. Viele der Projekte seien Teil von Kooperationen mit wissenschaftlichen Einrichtungen, Biotech- und anderen Pharmaunternehmen. Dazu gehört auch ein Aufruf der Innovative Medicines Initiative (IMI) der Europäischen Union, den Boehringer Ingelheim mit mehr als 11.000 Arbeitsstunden in Forschung und Entwicklung zu unterstützen plant.

Außerdem beteiligt sich das Unternehmen am COVID-19 Forschungsprogramms der Bill & Melinda Gates Stiftung. Im unternehmenseigenen Open Innovation Portal opnMe.com bietet das Unternehmen Wissenschaftlern zudem sechs antivirale Substanzen als Teil der insgesamt 43 hochqualitativen pharmakologischen Stoffe für die kostenfreie Verwendung im Rahmen eigener Forschungshypothesen.

Im Zuge dieser Aktivitäten wird Boehringer Ingelheim weitere Experten aus verschiedenen Disziplinen sowie Laborkapazitäten zur Verfügung stellen.

3. Ehrenamtliche Tätigkeiten

In vielen Gemeinden werden freiwillige Helfer insbesondere mit medizinischem Hintergrund dringend gebraucht. Boehringer Ingelheim gibt deshalb all seinen 51.000 Beschäftigten weltweit die Möglichkeit, eine voll bezahlte Freistellung von bis zu 10 Tagen in Anspruch zu nehmen, um externe Organisationen im Kampf gegen COVID-19 zu unterstützen. Angestellte, die ihrer üblichen Tätigkeit weder im Homeoffice noch vor Ort nachkommen können, können sich auch länger ehrenamtlich engagieren. Sie erhalten in dieser Zeit ihr reguläres Gehalt, bis sie ihre Arbeit wieder aufnehmen können.

4. Making More Health Fonds

Das Unternehmen hat einen Hilfsfonds von 580.000 Euro eingerichtet, um das globale Making More Health (MMH) Netzwerk von Sozialunternehmern sowie deren Gemeinden in Kenia und Indien zu unterstützen. Der Fonds soll in Zeiten niedriger wirtschaftlicher Aktivitäten Projekte aufrechterhalten und in sozialunternehmerische Ideen investieren, die dabei helfen, das Verbreitungsrisiko des Corona-Virus zu verringern.

"Gerade in Zeiten wie diesen sind Sozialunternehmer auf der ganzen Welt gut aufgestellt, um ihre Nähe zu den Bedürftigen zu nutzen," sagt Jean Scheftsik de Szolnok, Mitglied der Unternehmensleitung und einer der Gründer der MMH-Initiative. "MMH-Gemeinschaften wie Selbsthilfegruppen in Indien oder Menschen mit Albinismus in Kenia haben damit begonnen, Seife herzustellen und das Hygienebewusstsein in ihren Wohnorten über Aufklärungskampagnen zu erhöhen." In den letzten Jahren wurden mehr als 750 Schüler der MMH-Schulen und etwa 1.000 Familien, die in Kenia und Indien in Bauerngenossenschaften leben, in Hygiene und Seifenproduktion geschult.