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eHealth: Rund 39 Mrd. Euro ungenutztes Effizienzpotential

25.04.2017 10:15
Trotz des demographischen Wandels sowie steigenden Gesundheitsausgaben muss die hohe Qualität der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung in Deutschland gewährleistet werden. Die flächendeckende Einführung von eHealth-Lösungen bietet dabei weitreichende Potenziale, wie die aktuelle Studie „Effizienzpotentiale durch eHealth“ von Strategy&, PwCs Strategieberatungsteam, im Auftrag der CompuGroup Medical SE und des Bundesverbandes Gesundheits-IT – bvitg e.V. zeigt.

Uwe Eibich, Vorstand der CompuGroup Medical Deutschland AG, stellt zudem fest: „Die Potentiale von eHealth bleiben in Deutschland derzeit noch weitgehend ungenutzt. Die Kosten-Nutzen-Betrachtung von Investitionen in IT ist häufig eine geforderte Entscheidungshilfe. Mit dieser Studie ist es uns nun gelungen, die Potentiale von eHealth gesamtheitlich und erstmals anhand medizinisch validierter Behandlungspfade zu quantifizieren.“

Demnach lässt sich das durch den konsequenten Einsatz von eHealth-Lösungen im deutschen Gesundheitswesen realisierbare Effizienzpotential auf rund 39 Mrd. Euro beziffern, was ca. 12% der gesamten GKV-Krankheitskosten in 2014 ausmacht. Zur Ermittlung dieser Summe berücksichtigte Strategy& von Ärzten validierte Annahmen vergleichbarer Indikationsbereiche sowie Erkenntnisse bestehender Primärstudien und konservativer Grundannahmen. Dementsprechend sind indirekte Krankheitskosten, wie beispielsweise Arbeitsunfähigkeit, nicht enthalten.

„Die Studie zeigt die Relevanz digitaler Lösungen im Versorgungsalltag des deutschen Gesundheitssystems. Die Einführung ist nur noch eine Frage des ‚Wann?‘ und nicht mehr des ‚Ob?‘,“ erläutert Dr. Rainer Bernnat, Geschäftsführer von PwC Strategy& Deutschland. Doch für die Realisierung von eHealth-Lösungen, so Eibisch, seien strategische Entscheidungen von Stakeholdern und der Politik unabdingbar. So gelte es, klare Handlungsfelder anhand eines nationalen eHealth-Zielbildes zu definieren und eine sichere Kommunikationsinfrastruktur aufzubauen. Erst der breitflächige Einsatz elektronischer Patientenakten könne die informationelle Selbstbestimmtheit des Patienten ebenso wie den verantwortungsvollen Austausch von Gesundheitsdaten mit dem Arzt gewährleisten.