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„Die Chirurginnen e.V.“ seit einem Jahr aktiv

06.12.2021 11:20
Frauen in der Chirurgie miteinander in Austausch bringen, Nachwuchskräfte fördern und Chirurginnen zum nächsten Karriereschritt ermuntern – das sind die Ziele des Vereins „Die Chirurginnen e.V.“. Vor genau einem Jahr haben die Gründerinnen diesen Entschluss gefasst und ein Jahr später haben sich fast 900 Frauen in Deutschland, Österreich und der Schweiz dem Netzwerk angeschlossen.

Längst ist die Chirurgie keine reine Männerdomäne mehr. Immerhin gut ein Fünftel der hier

Tätigen sind Frauen. Was Ihnen bisher fehlte: Ein spezifisches Netzwerk für den fächerübergreifenden und überregionalen Austausch. Diese Lücke wollen „Die Chirurginnen e.V.“ schließen. Professor Dr. Katja Schlosser hat den Verein am 06.12.2020 mitbegründet und ist derzeit Präsidentin: „Frauen gibt es in jedem Krankenhaus in der Chirurgie, meist blieb aber jede für sich. Wir wollen das ändern und Chirurginnen überall unkompliziert miteinander in Kontakt bringen. Wir bieten eine Plattform, um sich auszutauschen, für fachlichen Rat aber auch ganz konkrete Karriere-Tipps.“

 

Für den schnellen Austausch nutzen die Mitglieder die Mediziner-App „Siilo“. Von der Medizinstudentin bis zur Chefärztin sind hier alle per du und können niederschwellig und unkompliziert zu den verschiedensten Themen diskutieren oder Fragen stellen.


Eigenes Mentoring-Programm gestartet
Den weiblichen chirurgischen Nachwuchs zu fördern ist zentrales Vereinsziel. Deshalb richtet sich der Verein explizit auch an jüngere Kolleginnen, für die es spezielle Beratungsangebote gibt. Ein Erfolg des Vereins ist das eigene Mentoring-Programm. Dr. Julia Gumpp, Vizepräsidentin:„Voneinander lernen ist in unserem Job unerlässlich – es braucht nur die passenden Partnerinnen. Wir stellen den Mentées Rollenmodelle als Vorbilder und helfenden Hände zur Seite.“ Aktuell gibt ca. 100 Mentées und Mentorinnen im Verein, das Programm wird im kommenden Jahr erweitert.

Chirurginnen in Führung bringen und dort halten
Während rund 70 Prozent der Medizinstudierenden weiblich sind, beträgt der Anteil von Frauen in Führungspositionen in der Chirurgie lediglich 7 Prozent. Um mehr Frauen in Führung zu bringen und dort zu halten, gibt es im Verein die Seminarreihe „Chef- und Oberärztinnen in Führung“. Dabei geht es um Auftreten und Kommunikation, ergänzt wird das Angebot um fachliche Fortbildungen und Hospitationen. „Auf der Karriereleiter gehen uns zu viele Frauen verloren“, analysiert Vizepräsidentin Dr. Julia Gumpp. „Das wollen wir ändern – auch um perspektivisch den chirurgischen Nachwuchs insgesamt zu sichern.“

Binnen eines Jahres ist das Netzwerk von einem Dutzend Gründerinnen auf rund 900 Mitglieder angewachsen. Neben zahlreichen Online-Angeboten zeigt der Verein auch auf klassischen Mediziner-Kongressen Präsenz: 2021 waren „Die Chirurginnen e.V.“ unter anderem beim Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie in Berlin und beim Kongress für Gastroenterologie und Viszeralchirurgie in Leipzig vertreten.

 

Mehr Frauen für die Chirurgie begeistern
Für die Zukunft haben sich „Die Chirurginnen“ viel vorgenommen: Das Netzwerk will weiter wachsen und durch die Zusammenarbeit mit anderen Berufsverbänden und der Politik mehr Frauen für die Chirurgie begeistern. „Wir haben im ersten Jahr echten Aufbruchsgeist gespürt. Die Arbeit im Verein bringt wertvolle Kontakte und motiviert jede einzelne von uns noch einmal mehr für unseren Traumjob. Daran sollen noch viel mehr Chirurginnen teilhaben.“, sagt Professor Katja Schlosser. Im März 2022 kommt der Verein zu seiner ersten Jahresversammlung in Gießen zusammen.