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Freistellungs-Stipendium der Deutschen Leberstiftung vergeben

30.01.2023 14:04
Um die Initiierung und Planung von klinischen Projekten oder klinischen Studien im Bereich der Hepatologie zu unterstützen, lobte die Deutsche Leberstiftung auch für das Jahr 2023 ein Freistellungs-Stipendium aus. Das Gutachterkomitee beschloss einstimmig die Förderung eines Projekts, das sich mit einer Diagnosemöglichkeit für das Gallengangskarzinom (CCC, Cholangiozelluläres Karzinom) befasst.

Dieses Stipendium kann eingesetzt werden, um eine Freistellung von Ärzten von ihrer eigentlichen, klinischen Tätigkeit für die Projekt- bzw. Studienplanung zu finanzieren. Das Stipendium umfasst die Übernahme von Personalkosten eines Arztes für bis zu drei Monate (bis 20.000,- Euro).

Um das Freistellungs-Stipendium haben sich zahlreiche Ärzte mit interessanten klinischen Studien und Projekten beworben. Die Prüfung und Begutachtung der Anträge erfolgte durch ein unabhängiges Gutachterkomitee, dessen Mitglieder Priv. Doz. Dr. Ursula Ehmer, München, Prof. Dr. Jens U. Marquardt, Lübeck und Prof. Dr. Dr. Jonel Trebicka aus Münster waren. Die Gutachter beschlossen einstimmig die Unterstützung für ein Projekt, das sich mit dem Einsatz von Liquid biopsy zur Diagnostik des Cholangiozellulären Karzinoms beschäftigt.

„In diesem Jahr haben sich wieder sehr talentierte Wissenschaftler aus verschiedenen Zentren mit sehr spannenden Projekten auf das Freistellungs-Stipendium der Deutschen Leberstiftung beworben. Die Projekte waren aktuell und klinisch sehr relevant. Die Themen erstrecken sich von der Leber-Darm-Achse bei der Primär Sklerosierenden Cholangitis bis hin zur multimodalen Leberzellkrebs-Therapie. Dieses große Interesse zeigt, wie wichtig die Freistellung von der klinischen Arbeit für Clinician Scientists ist, um insbesondere eigene klinische Studien (sog. IITs) zu starten und den Spagat zwischen Klinik und Forschung zu schaffen. Das Freistellungs-Stipendium der Deutschen Leberstiftung spielt dabei eine zentrale Rolle“, beschreibt Prof. Dr. Jonel Trebicka aus dem Gutachterkomitee die Bedeutung des Stipendiums.

Mit dem Freistellungs-Stipendium wird Dr. Christoph Gerdes von der Medizinischen Hochschule Hannover mit dem Projekt „Liquid biopsy zur Diagnostik von Cholangiokarzinomen“ gefördert.

Prof. Dr. Trebicka erläutert die Auswahl des Komitees: „Das geförderte Projekt von Herrn Dr. Gerdes beschäftigt sich inhaltlich mit der liquid biopsy als diagnostisches Tool beim Cholangiozellulären Karzinom (CCC). Diese Krebsart ist sehr schwer zu behandeln, insbesondere, weil sie meist recht spät diagnostiziert wird. Für eine Therapie ist eine frühere Diagnose extrem wichtig. Nicht nur die möglichst frühe Diagnose eines CCCs, sondern auch die verschiedenen Subtypen spielen eine besondere Rolle in der Behandlung und Erforschung. Das geförderte Projekt besteht aus mehreren Stufen. Als erster Schritt wird die optimale Isolierung der zellfreien DNA aus der Galle durchgeführt, welche im nächsten Schritt sequenziert wird. Im letzten Schritt soll die Methodik prospektiv in der Klinik implementiert werden. Die Mischung aus einem exzellenten, sehr jungen Antragsteller mit einer exzellenten Publikationsleistung und der relevanten Fragestellung haben das Gutachterkomitee dazu bewogen, das Stipendium für dieses Projekt zu vergeben.“

Der mit einer Freistellung geförderte Stipendiat erhielt am 27. Januar 2023 im Rahmen der Jahrestagung der GASL (German Association for the Study of the Liver) die Urkunde durch den Tagungspräsidenten, Prof. Dr. Ali Canbay.