Geringer Zusatznutzen für Remdesivir bei noch nicht sauerstoffpflichtigen COVID-19-Patient:innen mit erhöhtem Risiko
Die Bewertung stützt sich auf ein Herstellerdossier mit den Ergebnissen der randomisiert-kontrollierten Phase 3-Studie PINETREE. 562 Patientinnen und Patienten mit einem Risiko für einen schweren Verlauf nahmen daran teil. Ihnen wurde der Wirkstoff innerhalb von 7 Tagen nach Symptombeginn für 3 Tage intravenös verabreicht, begleitet von bestmöglicher ärztlicher therapeutischer Begleitung. In der mit Remdesivir behandelten Gruppe kamen am Ende fünf Patienten (1,8 %) in die Klinik. Bei der Placebo-Kontrollgruppe waren es 18 Patienten (6,4 %).
Die Studie ist allerdings nur eingeschränkt auf die aktuelle Versorgungslage in Deutschland übertragbar: Alle Studienteilnehmer:innen waren ungeimpft und die derzeit zirkulierende Omikron-Variante war darin noch nicht berücksichtigt. Durch eine Immunisierung – entweder durch Impfung oder Genesung – ändert sich jedoch das vormals hohe Risikoprofil der Patient:innen. Mittlerweile liegt in Deutschland eine recht hohe Immunisierungsrate vor.
Zugelassen war Remdesivir zunächst ausschließlich für die Behandlung sauerstoffpflichtiger COVID-19-Erkrankter. Seit dem 20. Dezember 2021 kann der Wirkstoff auch bei nicht sauerstoffpflichtigen Patient:innen mit erhöhtem Risiko eingesetzt werden.