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Im Rekordtempo: Nach nur 3 Monaten startet die EU-Kommission den Pharma-Dialog

26.02.2021 13:56
Nur drei Monate nachdem sie ihre Arzneimittelstrategie vorgestellt hat, startet die EU-Kommission am 26.2.21 den Pharma-Dialog. Ganz oben steht dabei auf der Agenda: Wie können Produktion und Lieferketten widerstandsfähiger werden? Das hohe Tempo und die hochrangige Besetzung des Treffens zeigen: Versorgungssicherheit hat Priorität.

Am 25. November 2020 hat die Europäische Kommission ihre Arzneimittelstrategie vorgestellt. Sie ist ein wesentlicher Eckpfeiler der europäischen Gesundheitspolitik der kommenden Jahre. Die Kommission verfolgt das Ziel, die Arzneimittel-Versorgung nachhaltig zu sichern und verlässlicher zu machen.

Die Pandemie hat uns eindrücklich bewiesen, wie abhängig Europa auch bei kritischen Arzneimitteln von Drittländern ist und welchen Belastungen globale Lieferketten ausgesetzt sind. Erst kürzlich hat die Pro Generika-Wirkstoffstudie gezeigt, dass zwei Drittel der für die Wirkstoffproduktion notwendigen Zulassungen in Asien gehalten werden.

Am Pharmadialog nehmen – neben Behörden, pharmazeutischer Industrie und anderen Beteiligten – auch die Kommissare Stella Kyriakides (Gesundheit) und Thierry Breton (Binnenmarkt) teil. Offenbar will die Kommission zügig angehen, was die deutsche EU-Ratspräsidentschaft auf die Agenda gesetzt hatte – nämlich die .

Dieses Ziel, die Produktion und Lieferketten zugunsten von mehr Versorgungssicherheit zu stärken, ist nach Einschätzung des Branchenverbandes nur zu erreichen, wenn  das System der Ausschreibungen verändert werde. Bei der Vergabe dürfte nicht der günstigste Preis im Fokus stehen. Auch Maßnahmen für robustere Lieferketten müssten berücksichtigt werden. Das könnte eine zweite Wirkstoffquelle sein, ein europäischer Wirkstoffhersteller oder die Diversifizierung der Zulieferer. Auch dürften Exklusiv-Verträge nicht länger möglich sein, denn sie begünstigen Engpässe.