Sie sind hier: Startseite Nachrichten KKVD: Krankenhäuser als Knotenpunkte der gesundheitlichen Daseinsvorsorge stärken

KKVD: Krankenhäuser als Knotenpunkte der gesundheitlichen Daseinsvorsorge stärken

24.08.2021 11:14
Der Deutsche Caritasverband (DCV) und der Katholische Krankenhausverband Deutschlands (kkvd) haben am 23.8.21 zu einer Diskussion mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und Abgeordneten des Bundestages eingeladen. Im Zentrum der digitalen Veranstaltung steht die Frage, welche Weichen in der Krankenhauspolitik für eine verlässliche Versorgung von morgen gestellt werden müssen.

Peter Neher, Präsident des Deutschen Caritasverbands: "Eine der zentralen Herausforderungen der nächsten Jahre ist es, gleichwertige Lebensverhältnisse in ganz Deutschland zu schaffen. Die Postleitzahl darf nicht darüber entscheiden, ob und wie man versorgt und gepflegt wird. Die Caritas sichert mit den katholischen Krankenhäusern und ihrem Netzwerk sozialer Einrichtungen schon heute an vielen Orten die Versorgung insbesondere von vulnerablen Bevölkerungsgruppen. Die Krankenhäuser müssen als Knotenpunkte im Netz gesundheitlicher Daseinsvorsorge deutlich gestärkt werden."

Versorgungsangebote müssen stärker in der Fläche ankommen

Neher weiter: "Auch müssen Versorgungsangebote stärker als bisher in der Fläche ankommen. Das gilt beispielsweise für hospizliche und palliative Angebote und für Lotsendienste an Geburtskliniken als frühe Hilfen für junge Eltern und ihre Babys."

Die bundesweit 283 katholischen Krankenhäuser leisten mit einem Anteil von 18 Prozent an den Klinikbetten in Deutschland einen wichtigen Beitrag zur stationären Versorgung. Unter den freigemeinnützigen Trägern bilden sie mit einem Bettenanteil von 54 Prozent die größte Krankenhausgruppe.

Fallpauschalen-System um Vorhaltekosten ergänzen

Ingo Morell, stellvertretender Vorsitzender des kkvd: "Die katholischen Krankenhäuser sind in den Regionen als innovative und verlässliche Akteure fest verankert. Sie arbeiten schon heute vielerorts in leistungsstarken Verbünden zusammen. Dieses Modell hat Zukunft, denn so können Stärken gebündelt und gleichzeitig kann eine hochwertige Grund- und Regelversorgung in erreichbarer Nähe angeboten werden. Damit dies auch weiter gelingt, sind jedoch Reformen bei der Finanzierung und der sektorenübergreifenden Versorgung nötig. Das Fallpauschalen-System muss um Vorhaltekosten für Personal und Infrastruktur ergänzt werden, die unabhängig von Leistungsmengen finanziert werden. Gerade in ländlichen Gebieten mit niedrigen Bevölkerungszahlen ist dies unausweichlich, um die ortsnahe Klinikversorgung zu erhalten."

Mehr Handlungsspielräume in der ambulanten Versorgung

"Zudem müssen die Krankenhäuser mehr Handlungsspielräume in der ambulanten Versorgung erhalten. Sie verfügen über die notwendige fachärztliche Kompetenz und bieten mit ihren interdisziplinären Teams eine Diagnostik und Versorgung der kurzen Wege. Die anstehenden Reformen in der Krankenhauspolitik wollen die katholischen Krankenhäuser aktiv und konstruktiv mitgestalten", so Morell abschließend.

 

Der Katholische Krankenhausverband Deutschlands (kkvd) vertritt als Fachverband bundesweit 283 Krankenhäuser mit 207.000 Mitarbeitenden. Jährlich werden hier 3,5 Millionen Patientinnen und Patienten stationär versorgt. Mit Umsatzerlösen von 17 Milliarden Euro pro Jahr sind die katholischen Krankenhäuser zudem ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.

Der Deutsche Caritasverband ist Dachverband der organisierten Caritas und Wohlfahrtsverband der römisch-katholischen Kirche in Deutschland. 693.082 Menschen arbeiten beruflich in den 25.064 Einrichtungen und Diensten, die der Caritas bundesweit angeschlossen sind. Sie werden von mehreren hunderttausend Ehrenamtlichen und Freiwilligen unterstützt.