Krebsforschung - neuer Ansatz gegen Krebsmutation entdeckt
KRAS-Mutationen sind bei vielen Krebserkrankungen Treiber für das Tumorwachstum. In seiner gesunden Form wechselt das KRAS-Protein zwischen seiner aktiven und inaktiven Form und fungiert damit als „Ein- und Ausschalter“ für die Regulierung der nachgeschalteten Signalwege. Diese sind zum Beispiel für das Zellwachstum (Proliferation) und das zelluläre Überleben verantwortlich. Eine Mutation im KRAS-Protein stört die normale Signalübertragung und führt zu einer unkontrollierten, kontinuierlichen Zellteilung. KRAS-Mutationen favorisieren die aktive Form des KRAS-Proteins und fördern damit die onkogene (krebsfördernde) Signalgebung.
Eine besondere Form dieser KRAS-Mutationen (KRAS G12C) kommt vor allem bei Lungenkrebs, aber auch bei Darmkrebs und anderen soliden Tumoren vor. Die KRAS G12C-Mutation galt bisher als “undruggable“, also als therapeutisch nicht zugänglich.
Über 40 Jahre wurde die KRAS-Mutation erforscht, ohne einen Durchbruch zu erzielen. Krebspatientinnen und Krebspatienten mit der KRAS G12C-Mutation stehen daher keine zielgerichteten Therapien zur Behandlung zur Verfügung. Forscherinnen und Forschern von Amgen ist es gelungen, ein so genanntes Target auszumachen. Sie entdeckten auf der Oberfläche des mutierten KRAS G12C-Proteins eine Furche, an der ein Inhibitor binden kann. Dieser hält das KRAS-Protein in seinem inaktiven Zustand und verhindert damit die onkogene Signalübertragung.
„Die KRAS-Mutation zählt aktuell zu einer der schwierigsten Herausforderungen bei der Behandlung von Krebs. Auf Grundlage unseres tiefen Verständnisses der hier zugrundeliegenden biologischen Mechanismen konnten wir bei Amgen einen gezielten Ansatz entwickeln“, sagt Manfred Heinzer, Geschäftsführer der Amgen GmbH. „Diese Entdeckung zeigt erneut die Notwendigkeit und auch das Potential der medizinischen Forschung im Kampf gegen schwere Erkrankungen, für die noch ein erheblicher Bedarf an Behandlungsmöglichkeiten besteht.“