Lieferengpässe bei Medikamenten: CSU-Fraktion will Versorgung sicherstellen
Ziel sei es hierbei auch, die Produktion von Arzneimitteln und wesentlichen Wirkstoffen wieder nach
Deutschland und in die EU-Nachbarländer zurückzuholen. Auch eine Expertenanhörung zu den Ursachen
der aktuellen Lieferengpässe soll durchgeführt werden.
Dazu sagt Bernhard Seidenath, Vorsitzender des Gesundheitsausschusses und gesundheitspolitischer
Sprecher der CSU-Fraktion: "Gerade in einem Land wie Deutschland ist es nicht nachvollziehbar, dass es nun immer häufiger zu Lieferengpässen kommt. Das ist ein Alarmsignal. Das darf nicht sein. Denn hier geht es um die Sicherheit für die Patienten."
Aktuell hat sich laut Bundesverband Deutscher Apothekerverbände (ABDA) die Zahl der nicht verfügbaren
Medikamente, für die es Verträge zwischen Herstellern und Krankenkassen gibt, drastisch erhöht. 2017
waren dies 4,7 Millionen Packungen, 2018 9,3 Millionen und im ersten Halbjahr 2019 bereits 7,2 Millionen
Packungen. Darunter sind auch häufig eingesetzte Arzneimittel wie Ibuprofen, Antibiotika oder
Krebsmedikamente.
"Mir ist wichtig, dass wir das Thema Versorgungssicherheit auch in den aktuell angestoßenen Pharmadialog zwischen Gesundheits- und Wirtschaftsministerium auf Landesebene einbringen. Dabei darf es keine Denkverbote geben. So könnte in den Verträgen zwischen Krankenkassen und Arzneimittelherstellern künftig auch eine Lieferverpflichtung für Pharmaunternehmen enthalten sein", so Seidenath.