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Europas Risikokapitalgeber gründen Interessenorganisation

04.10.2021 15:30
Auf den Pariser HealthTech Innovations Days wurde Anfang Oktober die Life Sciences Acceleration Alliance (LSAA) vor Branchenführern und Risikokapitalgebern aus dem Life-Science-Bereich vorgestellt. Die neu geschaffene Interessensorganisation wird von Life-Sciences-Organisationen und -Investoren getragen. Sie setzt sich dafür ein, dass die europäischen Gesetzgeber bessere Grundlagen zur Förderung des Life-Science-Ökosystems für den Startup-Bereich schaffen. Die LSAA wird von drei Kernmärkten in Europa aus agieren: Deutschland, Frankreich und Großbritannien.

Die Vereinigung will politische Entscheidungsträger besser darüber informieren, wie einzigartige und komplexe Partnerschaften in diesem Ökosystem medizinische Innovationen und Investitionen ermöglichen. Zudem möchte die LSAA Expertengremien einberufen und faktengestützte Reports mit wichtigen Stakeholdern austauschen. Das Ziel dahinter: Die Relevanz von Early-Phase-Investoren und die Notwendigkeit der Unterstützung durch die jeweiligen Gesetzgeber in Europa soll hervorgehoben werden.

"Venture Capital Fonds haben zu lange tatenlos zugesehen, wie politische Entscheidungen, die unsere Portfoliounternehmen betrafen, ohne uns getroffen wurden", sagte Dr. Sascha Berger, Partner bei TVM Capital. "Wir müssen den politischen Entscheidungsträgern unsere Expertise und unsere Standpunkte vermitteln. Deshalb übernehme ich eine aktive Rolle in der LSAA".

Dr. Sascha Berger ist, wie auch Dr. Klaus Stöckemann, Peppermint Ventures, und Cornelia Yzer, die ehemalige deutsche Staatssekretärin für Wirtschaft, Forschung und Technologie und ehemalige Bundestagsabgeordnete, Mitglied im unabhängigen Beirat der LSAA. Eine vollständige Liste der Beiratsmitglieder finet sich unter: www.acceleratelifescience.org.

Die LSAA setzt sich für folgende Punkte ein: "Starker Schutz und Einhaltung des geistigen Eigentums, wertorientierte Preisgestaltung für innovative Arzneimittel in staatlichen Gesundheitsprogrammen und weitere politische Maßnahmen, die den Zugang der Patienten zu einer qualitativ besseren Versorgung in ganz Europa gewährleisten." Dabei soll dem Risikokapital "eine Stimme" gegeben werden. "Das grundlegende Ziel der Organisation ist es, eine europäische Plattform zu schaffen, die Rahmenbedingungen für die Finanzierung im HealthTech-Sektor zu verbessern hilft. Wir wollen den Life-Science-Sektor dabei unterstützen, nationale politische Entscheidungsträger mit ihren Themen in wichtigen Märkten in ganz Europa zu erreichen", so Rainer Westermann, LSAA Deutschland Country Director.

Um Innovationen und Investitionen im Gesundheitswesen erfolgreich voranzutreiben, verfolgt die LSAA unter anderem folgende Ziele:

  • Förderung und Verankerung der Bedürfnisse des Risikokapitals für Investitionen in Early-Phase- Forschung und -Entwicklung bei politischen Entscheidern in ganz Europa, besonders in Bezug auf unterversorgte Patienten.
  • Schaffung eines wertorientierten Marktumfelds im gesamten Gesundheitssektor in Europa
  • Unterstützung ähnlicher Mitgliedsorganisationen bei dem gleichzeitigen Aufbau eines Ökosystems und eines Allianznetzwerks zur Verfolgung dieses gemeinsamen Ziels.