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NAKO Studie zur Einsamkeit während der ersten Welle der Corona-Pandemie in Deutschland

06.08.2021 12:40
Zu den Folgen, die eine Verschlechterung der psychischen Gesundheit charakterisieren, zählt – neben Angst- und Depressionssymptomen sowie vermehrtem Stress – auch verstärkte Einsamkeit, wie aus der Studie „Einsamkeit währende der ersten Welle der SARS-CoV-2 Pandemie“ des NAKO Konsortiums hervorgeht (Berger, K., Riedel-Heller, S., Pabst, A et al Einsamkeit während der ersten Welle der SARS-CoV-2-Pandemie– Ergebnisse der NAKO-Gesundheitsstudie. Bundesgesundheitsbl – 2021 – https://doi.org/10.1007/s00103-021-03393-y).

Unter Einsamkeit wird dabei die selbst wahrgenommene Qualität der Beziehungen zu anderen Menschen verstanden.

Im Zeitraum vom  30.04.-30.05.2020 – d. h. während des ersten harten Lockdowns in Deutschland – wurden die 205.000 Erwachsenen der NAKO Gesundheitsstudie gebeten, sich zusätzlich an einer speziellen COVID-19-Befragung zu beteiligen. Nach den ersten 30 Tagen standen den Wissenschaftler:innen bereits 113.928 (knapp 60%) vollständig ausgefüllte Fragebögen zur Verfügung. Dieser Datensatz liegt der erwähnten Studie zur Einsamkeit zugrunde. Bis zum Ende der COVID-Erhebung stieg die Beteiligung auf 82% der NAKO Teilnehmer:innen.

Als einsam betrachteten sich 32% der Teilnehmenden – und zwar 26% der Männer und 37% der Frauen. Ältere Personen waren weniger betroffen als junge Menschen. Insgesamt gaben 80% der Teilnehmenden an, dass sie manchmal oder oft das Gefühle des Fehlens der Gesellschaft anderer empfunden hatten. Jede*r zweite fühlte sich während des ersten Lockdowns einsamer als zuvor – Frauen etwas häufiger (57%) als Männer (44%).

„Einsame Personen während der Pandemie gaben bereits zur NAKO Basisuntersuchung mehr depressive und Angstsymptome an als NAKO Teilnehmende, die in der Pandemie nicht einsam waren“, so die Beobachtung der Forscher:innen. Außerdem waren Personen ohne Lebensgemeinschaft oder Teilnehmende, die Angst vor Corona angaben, stärker von Einsamkeit betroffen.