Allianz Deutscher Ärzteverbände mahnt Reformen an
„Es ist allen bewusst, dass Niedergelassene als Mitglieder der Kassenärztlichen Vereinigungen unter Budgetbedingungen verpflichtet sind, 25 Wochenstunden Versorgung für gesetzlich Versicherte anzubieten. Dieser Vorgabe kommen wir selbstverständlich nach, mehr ist aber nicht mehr darstellbar.“ Die Bürokratie erfordere mittlerweile gut ein Drittel der Arbeitszeit, die den Patienten nicht mehr zur Verfügung stehe. Zudem würden die Praxen unter Personalmangel leiden, unter anderem weil die Arbeitszeiten und die Bezahlung in den Praxen schlechter seien als in anderen Dienstleistungsbereichen. In den Kliniken fresse der Bürokratieaufwand, zusätzlich befördert durch ökonomischen Druck, ebenfalls wertvolle ärztliche Behandlungszeit, so der Sprecher des Verbändezusammenschlusses.
Rüggeberg fordert deshalb eine spürbare Verbesserung der Arbeitsbedingungen von Ärzt:innen. Darüber hinaus könnten Leistungen, die nicht bezahlt würden, auch nicht erbracht werden. Praktisch bedeute das: "Die Patientenversorgung endet ganz im Sinne der Bürokratie an der 25-Stunden-Grenze", konstatiert Rüggeberg. "Die Allianz Deutscher Ärzteverbände bietet den Entscheidungsträgern in der Politik ihre Unterstützung an, schnell umsetzbare und wirksame Lösungen mit zu entwickeln, die die Situation der Ärzteschaft und der Patienten und Patientinnen verbessern können."