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Weltkrebstag 2022: Vorsorge ist auch in Coronazeiten am Wichtigsten

25.01.2022 16:02
Auf die besondere Bedeutung der Krebsvorsorge gerade jetzt, wo Corona alle anderen Themen und Erkrankungen überdeckt, verweist die Selbsthilfeorganisation AdP anlässlich des Weltkrebstages am 4. Februar. „Jeden Tag befassen wir uns alle nur noch mit Corona, dabei sind Krebserkrankungen weiterhin die zweithäufigste Todesursache in Deutschland“, so Lutz Otto, Vorsitzender des bundesweiten Arbeitskreises der Pankreatektomierten (AdP) in Bonn, eine Patientenorganisation, welche von der Stiftung Deutsche Krebshilfe umfassend gefördert und unterstützt wird.

Nach der jüngsten Statistik des Statistischen Bundesamtes starben 2020  231.271 Menschen an Krebs, aber nur 39.758 an Covid. „Wir appellieren deshalb am Weltkrebstag, dass die Ärzte und Patienten trotz des alles beherrschenden Themas Corona die Krebsvorsorge nicht vergessen. Denn zu spät entdeckte Tumore lassen sich deutlich schlechter behandeln und mindern die Überlebenschancen erheblich“, so Otto. „Wir haben leider den Eindruck, dass sich die Mediziner sehr stark auf Corona konzentrieren und deshalb Patienten mit diffusen Krankheitsbildern nicht genügend Aufmerksamkeit erhalten.“

Besonders betrifft das Menschen, die an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkranken. Das Problem: Karzinome der Bauchspeicheldrüse verursachen im frühen Stadium nur selten Beschwerden und können deshalb lange vor der Diagnose Metastasen bilden, die die Überlebenschancen stark senken. Die Symptome lassen dagegen nicht an eine Krebserkrankung der Bauchspeicheldrüse denken. Typische unspezifische Signale sind Gewichtsverluste in rund 90 Prozent aller Fälle, Schmerzen im Bauchbereich oder im Rücken bei etwa 80 Prozent der Erkrankten, Gelbsucht (ca. 70 %), Appetitverlust und Übelkeit (40-50 %), neu auftretender Diabetes mellitus sowie Erbrechen (je 15 %). „Wenn solche Symptome auftreten, sollten das gesunde Menschen und ihre Hausärzte ernst nehmen und den Ursachen auf den Grund gehen, auch jetzt in Coronazeiten“, so AdP-Vorsitzender Otto.

Dabei sollten sich Betroffene nicht scheuen, bei Unsicherheit und Fragen eine der über 50 Regionalgruppen des AdP in ganz Deutschland anzusprechen. Die Aktiven der Regionalgruppen sind meist selbst Betroffene und arbeiten eng mit auf Pankreaskrebs spezialisierten Kliniken und Krebszentren zusammen. Auch die Bundesgeschäftsstelle in Bonn unter 0228 33889-251 sowie die Webseite des AdP (www.adp-bonn.de) helfen weiter, um erste Fragen zu beantworten und Kontakt zu Fachärzten zu erhalten. Auf der Webseite findet man auch alle Kontaktdaten zu den Regionalgruppen in Deutschland.