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„TI Future Summit“ der gematik: Expert*innen diskutierten Weiterentwicklung der Telematikinfrastruktur

12.03.2021 15:17
„Mit unserem Whitepaper haben wir einen gemeinsamen, strukturierten Dialog gestartet – mit unseren Gesellschaftern, aber auch mit allen Experten und Gestaltern, die die Digitalisierung voranbringen wollen“, betonte Dr. Markus Leyck Dieken beim „TI Future Summit“ der gematik am Mittwoch, 10.03.2021. Die virtuelle Runde war der Startschuss für einen breit angelegten öffentlichen Austausch, der bis zum Sommer weitergeführt werden soll.

„Wir möchten bestmögliche Lösungen für die Digitalisierung des Gesundheitswesens in Deutschland finden, die alle überzeugen. Das geht nur gemeinsam. Deshalb laden wir alle ein, an der Ausarbeitung des Whitepapers mitzuwirken“, so Leyck Dieken. Für Mitte des Jahres ist eine Machbarkeitsstudie geplant, anschließend soll ein konkreter Umsetzungsplan vorgestellt werden.

Virtuell diskutierten beim „TI Future Summit“ Teilnehmende unter anderem von Krankenkassen und Standardisierungsorganisationen, aus Krankenhäusern, Politik, Forschung und Industrie, von Patientenvertretungen sowie niedergelassene Ärzte und Apotheker die Weiterentwicklung und Neukonzeption der Telematikinfrastruktur (TI). Ausgangspunkt war das im Januar von der gematik veröffentlichte „Whitepaper TI 2.0 - Arena für digitale Medizin“.

Prof. Dr. Erwin Böttinger, Leiter Digital Health Center am Hasso-Plattner-Institut in Potsdam und am Mount Sinai Health System in New York City, begrüßte die Veröffentlichung des Whitepapers durch die gematik: „Mit der Vorstellung zur TI 2.0 kann die gematik im Gesundheitsbereich Weichen stellen – hin zu einer patientenzentrierten und personalisierten Medizin. TI 2.0 eröffnet bisher ungeahnte Möglichkeiten für Prädiktion und Prävention durch Einbindung digitaler, KI-getriebener Gesundheitsdienste, die erstmals ganz neue Daten für unsere Gesundheit mit medizinischen Daten zusammenführen werden.“

Dass dieser Prozess nur gelingt, wenn alle Beteiligten zusammen Lösungen entwickeln, darin waren sich alle einig. Und auch darin, dass die Digitalisierung vorangetrieben werden muss, weil sie einen immensen Nutzen für Gesellschaft und Gesundheit bietet. Das unterstrich auch Prof. Dr. Heyo K. Kroemer, Vorstandsvorsitzender der Charité: „Digitalisierung ist Herausforderung und Lösung zugleich. Wenn wir die sich demographisch wandelnde Bevölkerung weiter erfolgreich medizinisch versorgen wollen, wird es gar keinen anderen Weg geben, als das System wirklich konsequent zu digitalisieren. Letztendlich werden alle Bereiche, die tragend sind für eine universitäre Medizin, nämlich die Krankenversorgung, die Forschung und auch die Lehre und Ausbildung, ganz massiv von Digitalisierung profitieren.“

Leyck Dieken betonte, dass die Konzeptskizzen und Ideen des Whitepapers einen 5-Jahres-Horizont haben und schrittweise entwickelt werden müssen. „Deshalb werden Karten wie der eHBA auch nicht abgelöst oder überflüssig – im Gegenteil: Für Anwendungen wie E-Rezept und E-Arztbrief wird der eHBA auf jeden Fall gebraucht. Die jetzt investierten Komponenten werden über die Dauer ihres Lebenszyklus ihren wichtigen Dienst tun und sind daher sinnvoll.“