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Amgen-Umfrage: Die Sorge vor Medikamentenmangel wächst

27.06.2023 09:42
Über die Hälfte der Patienten, die regelmäßig verschreibungspflichtige Arzneimittel einnehmen müssen, haben bereits die Erfahrung gemacht, dass ihr Medikament nicht lieferbar war (51 Prozent).(1) Aber auch Menschen, die nicht ständig auf Arzneimittel angewiesen sind, verlassen die Apotheke immer öfter ohne das verschriebene Medikament. Seit 2019 ist die Zahl um zehn Prozent auf 44 Prozent gestiegen.(1,2) Das zeigen Amgen-Studien zur Arzneimittelversorgung aus den Vorjahren sowie die aktuelle Erhebung vom April 2023.

„Engpässe bei der Arzneimittelversorgung sind kein neues Phänomen“, erklärt Manfred Heinzer, Geschäftsführer der Amgen GmbH. „Daher ist es höchste Zeit, diese Problematik endlich anzugehen. Aber der aktuell diskutierte Gesetzentwurf greift viel zu kurz, umfasst nur einen Bruchteil der Arzneimittel und ist nicht geeignet, Engpässe tatsächlich zu verhindern.“

Die Versorgungssicherheit ist keine Selbstverständlichkeit mehr und Lieferengpässe bei Arzneimitteln bereiten den Deutschen große Sorge. Mehr als ein Drittel der Menschen in Deutschland befürchtet, dass die Arzneimittelversorgung in den nächsten fünf Jahren nicht für alle sichergestellt ist (36 Prozent).(1) Dieser Anteil ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen (27 Prozent).(3) Die Ursachen der fragilen Versorgungslage sehen die Befragten vor allem bei den Einsparmaßnahmen im Gesundheitssystem (47 Prozent) sowie bei den fehlenden Produktionsstandorten in Europa (46 Prozent).(1)

„Das Beispiel Generika zeigt, wohin die Sparpolitik der Bundesregierung führt. Die Produktion ist zu großen Teilen abgewandert", sagt Heinzer. "Dieser Fehler darf sich bei innovativen Arzneimitteln nicht wiederholen. Der Forschungsstandort Deutschland muss für Investitionen attraktiv bleiben. Das heißt im Klartext: Forschende Pharma-Unternehmen dürfen nicht durch immer steigende Abgaben belastet werden.“ Patienten und Ärzte achten bei Verschreibung auf Lieferfähigkeit Die aktuelle Amgen-Umfrage zeigt die Relevanz der Liefersicherheit für Verbraucher. Für 70 Prozent der Befragten ist die zuverlässige Versorgung ein ebenso wichtiges Kriterium wie potenzielle Nebenwirkungen eines verschriebenen Arzneimittels (71 Prozent) und Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten (70 Prozent).(1)

Auch für Ärzte ist die Lieferfähigkeit von Arzneimitteln bei der Verordnung von großer Bedeutung. Eine Umfrage unter Ärzten ergab, dass sie bei der Verordnung insbesondere auf Nebenwirkungen und eine einfache Anwendung achten, an dritter Stelle rangiert aber bereits die Liefersicherheit.(4) „Mit dem Gesetzentwurf zur „Bekämpfung von Lieferengpässen bei patentfreien Arzneimitteln und zur Verbesserung der Versorgung mit Kinderarzneimitteln“ (ALBVVG) will die Bundesregierung dem Kostendruck, einem wesentlichen Grund für Lieferengpässe, entgegenwirken“, erklärt Heinzer. „Dieser Ansatz ist richtig, aber der Fokus allein auf Generika – und auf eine kleine Auswahl an Arzneimitteln für Kinder – ist falsch. Eine umfassende Strategie, die auch die Erforschung und Entwicklung von innovativen Arzneimitteln berücksichtigt, ist notwendig. Wir bei Amgen investieren in ein sehr komplexes System – mit Erfolg, denn wir mussten noch nie einen Lieferengpass melden.“

 

Referenzen
1. Amgen-Studie zum Arzneimittelversorgung und Liefersicherheit, Marktforschungsinstitut Toluna, April
2023
2. Amgen-Studie zu Biosimilars und Versorgungssicherheit, Marktforschungsinstitut Toluna, Dezember
2019
3. Amgen-Studie zur Wertigkeit von Gesundheit und innovativen Therapien, Marktforschungsinstitut
Toluna, August 2022
4. Amgen-Studie zur medizinischen Biotechnologie, Marktforschungsinstitut DocCheck, November 2022

 

Zur Studie
Für die Studie zur Arzneimittelversorgung und Liefersicherheit wurden 1.000 Deutsche im Auftrag von Amgen repräsentativ befragt. Die Befragung führte das Marktforschungsunternehmen Toluna im April 2023 online durch.