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Arzneimittellieferungen priorisieren – Versandapotheken im Krisenmodus

19.03.2020 12:50
Wegen der Corona-Krise sind Apotheken nun besonders gefragt. Einerseits wegen stark gestiegener Bestellungen, andererseits auch wegen eines erhöhten Beratungsbedarfs. „Wer zur Risikogruppe gehört und Sozialkontakte meiden muss, kann sich über Teledoktoren, telefonische Beratung und die Bestellung über Versandapotheken oder Botendienste von lokalen Apotheken schützen“, sagt Christian Buse, Vorstand des BVDVA und Apotheker.

Durch die Schließungen von Ladengeschäften sei mit einem Ansturm auf Online-Shops zu rechnen. Das werde die Kapazitäten der Logistiker extrem stark beanspruchen, so die Einschätzung des BVDVA. Jetzt sei eine Priorisierung von Arzneimittellieferungen durch die Logistikunternehmen und Paketdienste von der pharmazeutischen Industrie zur Apotheke und von der Apotheke zum Patienten beziehungsweise Kunden notwendig.

In der aktuellen Situation sind Versandapotheken laut BVDVA so stark gefragt wie nie zuvor. Das Bestellaufkommen bei Online-Apotheken habe seit Ausbruch der Pandemie um rund 60 Prozent zugenommen. „Alle arbeiten am Limit. Wir werden jetzt Mitarbeiter für die Logistik aus Branchen einstellen, die durch die aktuellen Maßnahmen der Bundesregierung von Schließungen betroffen sind. Das kann zur Überbrückung der aktuellen Situation ein wichtiger Baustein für alle Beteiligten sein“, erklärt Christian Buse die aktuellen Entwicklungen.

Und mit einem Blick auf die Gesundheitspolitik gerichtet, schätzt Buse es als positiv ein, "dass Bundesgesundheitsminister Spahn dem Ruf nach einem Versandverbot für verschreibungspflichtige Arzneimittel nicht gefolgt ist“.

Nicht nur Endkunden werden von Versandapotheken versorgt, auch Arztpraxen, Gesundheitsämter, Kommunen, Unternehmen usw. nutzten zurzeit verstärkt Versandapotheken.