Sie sind hier: Startseite Nachrichten Biosimilars sind feste Größe des Arzneimittelmarktes

Biosimilars sind feste Größe des Arzneimittelmarktes

18.07.2023 11:43
Die Zahl von biotechnologisch hergestellten Arzneimitteln auf dem deutschen Markt wächst kontinuierlich: 37 Biopharmazeutika – davon 30 Originalprodukte und 7 Biosimilars – kamen im vergangenen Jahr hinzu. Damit sind nun 398 Biopharmazeutika für den deutschen Markt zugelassen, berichtet der Verband der forschenden Arzneimittelhersteller (vfa) in seinem aktuellen Biotech- Report.(1)

Auch die Nachahmerpräparate von Biopharmazeutika, die nach Patentablauf der Originalpräparate entwickelt werden dürfen, sind heute eine feste Größe auf dem Arzneimittelmarkt: Nicht nur wächst ihre Zahl stetig, sondern auch ihr Marktanteil im Vergleich zu Original-Biopharmazeutika nimmt von Jahr zu Jahr zu.

„Die positive Entwicklung bei den Biosimilars zeigt deutlich, dass ein regulativer Eingriff der Politik völlig unnötig ist“, sagt Manfred Heinzer, Geschäftsführer der Amgen GmbH. „Wenn nun im August die automatische Substitution in der Apotheke eingeführt wird, wird sie mehr Verunsicherung als Effekt bringen.“

Im vergangenen Jahr zeigte sich erneut, dass Biosimilars im entsprechenden biopharmazeutischen Segment gegen Originalprodukte erfolgreich bestehen können. Sie erreichten einen durchschnittlichen Anteil von 64 Prozent. Das ist eine Steigerung von vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Einige der Biosimilars erreichen sogar im ersten Jahr nach ihrer Einführung Marktanteile von bis zu 80 Prozent im Wettbewerb mit Originalprodukten.

„Die vfa-Zahlen belegen, dass die Kombination von patentgeschützten Originalprodukten und Biosimilars sehr gut funktioniert – auch ohne politische Eingriffe und ohne Einführung einer Apothekensubstitution“, kommentiert der Amgen-Geschäftsführer.

Der Biotech-Pionier Amgen hat sich vor Jahren auch für die Entwicklung von Biosimilars entschieden. Das Unternehmen hat heute 15 Originalprodukte und drei Biosimilars auf dem deutschen Markt. „In den Therapiebereichen Onkologie, Hämatologie und Inflammation entwickeln wir beides; denn so ermöglichen wir den Zugang zu innovativen Therapien für viele Menschen“, so Heinzer. „ Zugleich entlasten Biosimilars unser Gesundheitssystem finanziell.“

Medizinische Innovationen gegen Krebs

Viele Biopharmazeutika werden in der Krebstherapie eingesetzt. Auch in der Forschung liegt ein Entwicklungsschwerpunkt auf der Onkologie. Die gesamte Pipeline umfasst aktuell 672 Forschungsprojekte – davon suchen 302 Projekte laut vfa Biotech-Report nach neuen Therapieansätzen gegen Krebs. An einigen dieser Projekte wird in der Amgen Research (Munich) GmbH geforscht.
Das Forschungszentrum hat sich auf die innovative BiTE® (bispecific T cell engager) Technologie spezialisiert und arbeitet daran, diesen immunonkologischen Ansatz sowohl bei hämatologischen als auch bei soliden Tumoren einzusetzen. Die gut gefüllte Pipeline zeigt, dass die Pharma-Unternehmen weiterhin auf hohem Niveau in Forschung und Entwicklung investieren. Amgen hat z.B. im vergangenen Jahr 4,4 Milliarden US-Dollar für weltweite Forschungsprojekte aufgewendet, das sind 17 Prozent seines Umsatzes.

„Medizinische Innovationen sind keine Selbstverständlichkeit“, betont Heinzer. „Sie sind Resultat von viel Arbeit, aber eben auch von hohen und risikoreichen Investitionen, weil ein hoher Anteil der Projekte nicht über das Forschungsstadium hinauskommt. Solche Investitionen benötigen verlässliche Rahmenbedingungen – hier ist die Politik in der Pflicht, wenn sie den Forschungsstandort Deutschland erhalten will."

 

Referenzen

1. Biotech-Report „Medizinische Biotechnologie in Deutschland 2023“, Boston Consulting Group, Verband
forschender Arzneimittelhersteller e.V.