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5-Punkte-Plan vorgestellt

09.05.2023 16:54
Der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) fordert in einem 5-Punkte-Plan Maßnahmen für die im Koalitionsvertrag vorgesehene Stärkung des Medizintechnik-Standorts Deutschlands. Zu den Forderungen des deutschen Medizintechnik-Verbandes gehören eine beauftragte Person der Bundesregierung für die industrielle Gesundheitswirtschaft, eine Stärkung der Resilienz und der Lieferketten, ein Belastungsmoratorium und Entbürokratisierungs-Offensive für die KMU-geprägte Branche, Fast-Track-Verfahren für Innovationen mit klaren Fristen sowie einfache Anerkennungsverfahren für benötigte Fachkräfte.

„Wir brauchen das angekündigte neue Deutschland-Tempo auch für den Medizintechnik-Standort Deutschland“, sagten der BVMed-Vorstandsvorsitzende Dr. Meinrad Lugan und BVMed-Geschäftsführer Dr. Marc-Pierre Möll bei der Vorstellung des wirtschafts-, forschungs- und gesundheitspolitischen Positionspapiers des Verbandes, das unter www.bvmed.de/wipo abgerufen werden kann.

Parallel zu dem wirtschaftspolitischen Forderungspaket startet der BVMed eine neue Imagekampagne unter www.medtech-germany.de, um die Faszination und die Bedeutung der Medizintechnik-Branche zu verdeutlichen. Zudem sollen Nachwuchskräfte für die Medizintechnik begeistert werden.

Der BVMed-Vorstandsvorsitzende Dr. Meinrad Lugan bezeichnete die Medizintechnik-Branche als „Aushängeschild für die deutsche Wirtschaft“: „Wir sind Innovationstreiber. Wir sind Jobmotor. Wir haben Hidden Champions und sind Exportweltmeister. Wir haben 93 Prozent Mittelstand. Für Deutschland steht viel auf dem Spiel. Denn: Der Medizintechnik-Standort Deutschland ist stark gefährdet.“ Das liege neben den massiv gestiegenen Kosten für Energie, Rohstoffe und Logistik sowie Inflation und steigende Löhne vor allem an „hausgemachten Problemen“: Sehr kompliziertes regulatorisches System für Medizinprodukte, überbordende Bürokratisierung und Regulierungswut sowie schleppende Digitalisierung im Gesundheitssystem und mangelnde Datennutzung. „Wir senden damit keine Signale für einen innovationsfreundlichen Standort aus“, so Lugan. Er fordert: „Um Top-Talente im Land zu halten und Innovationen hier zu entwickeln, brauchen wir bessere Rahmenbedingungen!“.

Der Koalitionsvertrag der Bundesregierung biete dafür gute Ansätze, eineinhalb Jahre später sei davon bislang aber wenig zu spüren. „Den Worten müssen nun Taten folgen“, drängt der deutsche Medizintechnik-Verband und regt einen 5-Punkte-Plan an. Dabei plädiert er in seinem ausführlichen Positionspapier für „ganzheitliche und strategische Ansätze“ zur Stärkung des Medizintechnik-Standorts Deutschland und für die Einbindung der Expertise der Unternehmen. „Politik muss im Dialog mit der Wirtschaft bleiben“, so Lugan und Möll.

 

Der 5-Punkte-Plan des BVMed sieht unter anderem vor:

1. Beauftragte Person der Bundesregierung für die industrielle Gesundheitswirtschaf

2. Resilienz und Lieferketten stärken

3. Belastungsmoratorium und Entbürokratisierungs-Offensive

4. Fast-Track für Innovationen mit klaren Fristen

5. Fachkräfte gewinnen


Das Fazit von BVMed-Geschäftsführer Dr. Marc-Pierre Möll: „Deutschland braucht eine forschungsstarke, leistungsfähige, wirtschaftlich gesunde und international wettbewerbsfähige Medizintechnik-Branche. Wir müssen erreichen, dass Forscher:innen und Unternehmer:innen wieder Lust auf den Standort Deutschland bekommen! Dafür benötigen wir einen konkreten Maßnahmenkatalog unter Einbindung der Wirtschaft, um den Medizintechnik-Standort Deutschland zu stärken und seine Attraktivität für deutsche und multinationale Unternehmen gleichermaßen aufrechtzuerhalten.“