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MVDA veröffentlicht gesundheitspolitisches Positionspapier

28.02.2022 14:09
Die Coronapandemie hat die hohe Relevanz der stationären Vor-Ort-Apotheken im deutschen Gesundheitssystem verdeutlicht: Schnell, flexibel und flächendeckend wurden die Vorgaben der Politik an eine umfassende Versorgung der Bevölkerung mit höchster Qualität erfüllt. Um die Leistungsfähigkeit der Apotheken zukünftig sicherzustellen, sind strukturelle und finanzielle Veränderungen erforderlich. Der gesundheitspolitische Expertenkreis des Marketing Verein Deutscher Apotheker, MVDA e. V. formuliert in dem aktuellen Positionspapier 2022 fünf zentrale Positionen zur Zukunftsgestaltung der pharmazeutischen Versorgung.

Dabei stehen die Themen Flächendeckung, Fremd-/Mehrbesitz, demografischer Wandel und Pharmaceutical Homecare, AMTS, Fachkräftemangel und die Neuausrichtung der pharmazeutischen Berufsbilder im Fokus. Ziel ist es, mit den Mitgliedern des Gesundheitsausschusses in den aktiven Dialog zu treten. Neben der Zusendung des Positionspapiers sind die Politiker:innen eingeladen, sich lokal und vor Ort mit den MVDA Vertreter:innen auszutauschen. Der MVDA sieht sich satzungsgemäß gegenüber seinen Mitgliedern verpflichtet, zu den relevanten politischen Themen Position zu beziehen und ist bereit, gemeinsam mit seiner Dachmarke LINDA eine führende Rolle bei der Zukunftsgestaltung der Arzneimittelversorgung in Deutschland einzunehmen.


Die aktuellen Entwicklungen prägen die Zukunft der apothekerlichen Versorgung: Steigender finanzieller Druck auf die Sozialsysteme, der zu einem Reformzwang führt; die Überwindung von Versorgungsdefizite in der Fläche ist bereits heute eine der größten Herausforderungen für den gesamten Gesundheitsmarkt; der demografische Wandel sorgt neben wachsender Morbidität einer überalternden Gesellschaft auch für Personalengpässe und Fachkräftemangel in den Apotheken. Und nicht zuletzt verändert die Digitalisierung mit der geplanten Einführung von ePA und eRezept sowie der Ausweitung telemedizinischer Angebote, Plattformen, Gesundheits-Apps u. v. m. die Anforderungen an die pharmazeutischen Berufsbilder.

 

„Damit der Apothekenmarkt in der Lage ist, sich mit der notwendigen Geschwindigkeit weiterzuentwickeln, muss für eine nachhaltige Implementierung eines Qualitätswettbewerbs gesorgt werden. Dabei sind die Kriterien der Versorgungsqualität und -effizienz maßgebend. Qualität darf nicht zulasten eines Preiswettbewerbs geopfert werden“, erklärt Gabriela Hame-Fischer, Präsidentin des MVDA e. V. Ergänzend führt Daniela Kolb, Vorsitzende des MVDA Arbeitskreises Gesundheitspolitik aus, dass „dabei strikt auf die Einordnung des Arzneimittels als besonderes Gut zu achten ist. Eine vollständige Liberalisierung des Marktes sowie der zugehörigen Strukturen gefährdet eine flächendeckende, sichere und patientenzentrierte Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln, statt sie zu stärken.“

Fünf zentrale Positionen:

- Sicherstellung einer flächendeckenden und bedarfsgerechten Arzneimittelversorgung
- Beibehaltung des Fremd- und Mehrbesitzverbotes
- Patienten:innenversorgung im demografischen Wandel
- Steigerung der Arzneimitteltherapiesicherheit
- Fachkräftemangel und Wandel des Berufsbildes