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Stada Health Report 2022: Der mentale Gesundheitszustand der Deutschen verschlechtert sich

11.07.2022 12:53
Die jüngere Vergangenheit hat sich stark auf die Psyche der deutschen Bevölkerung ausgewirkt. Jeder Zweite plagt sich mit Burnout-Sorgen, das Stresslevel steigt stetig. Strahlende Helden sind die Apotheken: Sie bleiben Deutschlands beliebteste Anlaufstelle für Beratung und Medikamente. Dies sind nur einige der Erkenntnisse aus dem Stada Health Report, der 2022 zum vierten Mal europaweit durchgeführt wurde. Befragt wurden 30.000 Europäer aus 15 Ländern, darunter auch 2.000 Deutsche.

Dass sich die Anzahl der Menschen, die mit psychischen Problemen zu kämpfen haben, seit geraumer Zeit stetig erhöht, ist nichts Neues. Es scheint jedoch, als forderten die letzten beiden Pandemie-Jahre einen besonderen Tribut an das mentale Wohlbefinden der Europäer. Im Stada Health Report 2022 hat die selbstgeschätzte Burnout-Rate – also die Anzahl derer, die solche Gefühle bereits erlebt haben oder glauben, kurz vor dem Ausbrennen zu stehen – mit durchschnittlich 59 Prozent einen historischen Höchststand erreicht. Auch in Deutschland hadert jeder Zweite mit Burnout-Sorgen oder Symptomen. 29 Prozent der Bundesbürger geben dabei an, ihre mentale Gesundheit habe sich seit Beginn der Pandemie verschlechtert. Besonders betroffen davon sind Frauen, vor allem jüngere Frauen unter 35 Jahren.

Stress als Auslöser?

Grund für die mentalen Gesundheitsprobleme könnte der Stress sein, den viele Menschen durch Pandemie, Krieg, Inflation und Co. verspüren. 27 Prozent der Deutschen sagen, ihr Stresslevel sei seit der Pandemie gestiegen. Im internationalen Vergleich steht Deutschland damit sogar noch gut da, hier hat sich das Stresslevel sogar bei 37 Prozent spürbar erhöht. Einher gehen Stress und psychische Sorgen auch mit einem generell niedrigeren Wohlbefinden: 30 Prozent der Deutschen fühlen sich seit Pandemie-Beginn insgesamt unglücklicher als zuvor. Bei Frauen gilt das in Deutschland sogar für genau jede Dritte. Europaweit trifft die „Tendenz zum Unglücklichsein“ geschlechterunabhängig auf jeden Vierten zu.

Vertrauen in Praxis- und Apothekenteams bleibt hoch

Die vergangenen beiden Jahre waren nicht nur für die Bevölkerung, sondern vor allem für Gesundheitssysteme eine schwere Zeit. In den letzten Jahren ist die Zufriedenheit mit den europäischen Gesundheitssystemen insgesamt um ganze 10 Prozent gesunken – von 74 Prozent im Jahr 2020 und 71 im Jahr 2021 auf 64 Prozent im Jahr 2022. In Deutschland sind im Vergleich überdurchschnittliche 76 Prozent mit dem eigenen Gesundheitssystem zufrieden, dafür wird die Politik als Pandemiemanager kritisch beurteilt. 53 Prozent der Bundesbürger sagen, dass die Regierung die Pandemie schlecht gemanagt habe. In puncto Vertrauen stehen in Deutschland dafür Ärzte, medizinisches Personal, Apotheker und PTA weiterhin ganz oben: 71 Prozent vertrauen Ärzten, jeweils 61 Prozent Apotheken und medizinischem Fachpersonal.

„Mit dem StadaHealth Report wollen wir wissenschaftlich fundierte Daten zur Verfügung stellen, um Debatten über Trends im Gesundheitswesen sowie notwendige Maßnahmen anzuregen und so die unschätzbare Arbeit unterstützen, die unsere vertrauenswürdigen Partner wie Ärzte, Apotheker und Krankenhäuser jeden Tag für Patienten leisten“, sagt Peter Goldschmidt, CEO von Stada.

Die Apotheke der Zukunft verbindet das Beste aus zwei Welten

Trotz Online-Boom sagt knapp jeder zweite Deutsche (47 Prozent), dass er mindestens einmal pro Monat in der Apotheke sei. Dabei setzen die Bundesbürger vor allem auf die Beratung: 47 Prozent sagen, die persönliche Beratung in der Apotheke vor Ort sei ein absolutes „Must-Have“. Noch wichtiger ist nur die Möglichkeit zur Kartenzahlung (55 Prozent). Das zeigt den Stellenwert der Beratung. Auf Rang drei und vier der wichtigsten Services in der Apotheke folgen dann Corona-Tests (39 Prozent) und die Möglichkeit, sich seine Medikamente aus der Apotheke nach Hause liefern zu lassen (36 Prozent).

„Als vertrauenswürdiger Partner für die Gesundheit der Menschen zu sorgen, erfordert von uns, dass wir diese Erkenntnisse mit Apothekern und allen anderen Akteuren im Gesundheitswesen in ganz Europa teilen, diskutieren und so dazu beitragen, den Zugang zu einer hochwertigen Gesundheitsversorgung für Patienten zu stärken“, so Goldschmidt abschließend.