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Studie: Digitalisierung treibt medizinischen Fortschritt voran

12.11.2019 10:39
Die Digitalisierung wird den medizinischen Fortschritt beschleunigen. Davon sind drei Viertel der Deutschen überzeugt, wie die Amgen-Studie "Medizinischer Fortschritt und der Biotech-Standort Deutschland" zeigt. Fast ebenso viele erwarten, dass digitale Technologien für genauere Ergebnisse sorgen werden. Acht von zehn Bundesbürgern sind sich aber auch sicher, dass die menschliche Forschungsleistung nicht durch Künstliche Intelligenz ersetzt werden kann. Dennoch gehört die technologische Entwicklung zu den wichtigsten Treibern der medizinischen Forschung in Deutschland, wie die durch das Marktforschungsinstitut Toluna durchgeführte repräsentative Umfrage deutlich macht.

Die technologische Entwicklung halten 81 Prozent der Befragten für einen Faktor mit positivem Einfluss auf die medizinische Forschung. Ähnliche Wirkung schreiben die Deutschen der länderübergreifenden Zusammenarbeit zu. Weitere Treiber für den Fortschritt, die 80 Prozent der Befragten nennen, sind höhere Forschungsgelder und qualifiziertes, gut ausgebildetes Personal. "Die Bevölkerung sieht sehr klar, woran der medizinische Fortschritt hängt: an Mitteln und Menschen. Moderne Technik und Forschung benötigen Investitionen. Erfolge lassen sich aber erst erzielen, wenn kluge Köpfe in den Laboren damit arbeiten", sagt Dr. Roman Stampfli, Geschäftsführer der Amgen GmbH. "Wir legen großen Wert auf Ausbildung und akademische Nachwuchsförderung. Und wir reinvestieren knapp ein Fünftel des Jahresumsatzes in die Bereiche Forschung und Entwicklung."

Ein ganz ähnliches Bild zeigt sich, wenn die Menschen nach möglichen Hindernissen für neue Therapieansätze befragt werden. 70 Prozent der 1.000 im Juli 2019 Befragten halten die Entwicklung neuer Arzneimittel für zu kostenintensiv. 67 Prozent sagen, fehlende Fachkräfte könnten die klinische Forschung aufhalten. 66 Prozent sind der Meinung, dass innovative Ideen aus der Forschung nicht schnell genug zu den Patienten gelangen. Außerdem finden 62 Prozent der Deutschen, dass die Entwicklung neuer Arzneimittel zu lange dauert.

"Wir nutzen die biotechnologischen Möglichkeiten für innovative Therapien und gentechnisch hergestellte Arzneimittel für Erkrankungen, für die es bisher keine oder nur unzureichende Therapiemöglichkeiten gab", sagt Dr. Stampfli. "Uns ist bewusst, dass es in der Bevölkerung noch Vorbehalte gegen gentechnische Verfahren gibt. Wir bemühen uns um Aufklärung." Mittlerweile sieht eine Mehrheit der Deutschen ein Problem in diesen ethischen Bedenken: Vorbehalte gegenüber neuen Forschungsansätzen wie zum Beispiel der Gentechnik bremsen den Fortschritt, meinen 61 Prozent. Mehr Offenheit könnte der Forschung einen Schub verleihen, glauben 72 Prozent. Vor allem die über 40-Jährigen sehen Potenzial in neuen Ansätzen wie der Gentechnik: Drei von vier Befragten dieser Altersgruppe erwarten einen positiven Einfluss auf die medizinische Forschung.