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Trendstudie Krankenversicherungen: "Rollenwandel oder Bedeutungsverlust"

24.01.2018 14:55
Das Trendforschungsinstitut 2b AHEAD ThinkTank, hat am 16. Januar in Kooperation mit der AOK Plus die Trendstudie „Die Zukunft der Krankenversicherungen“ veröffentlicht. Basis der Ergebnisse sind Experteninterviews sowie Recherche durch Trendforscher.

„Die Branche steht kurz vor einem grundlegenden Innovationsschub“, resümiert Kai Gondlach, Senior Researcher bei 2b AHEAD und Autor der Studie, und führt weiter aus: „Die eindeutige Botschaft lautet: Rollenwandel oder Bedeutungsverlust.“

Gesundheit werde im Zuge der digitalen Transformation mehr und mehr zu einem gestaltbaren Gut. An die Stelle der Bonushefte von Krankenversicherungen und pauschalen, verdachtsunabhängigen und in Summe ungerichteten gesundheitsfördernden Maßnahmen träten in naher Zukunft evidenzbasierte, personalisierte Empfehlungen zur gezielten Vorsorge, basierend auf zahlreichen Sensoren in der Lebenswelt, am und im Körper des Gesundheitskunden.

„Gesundheit ist kein Zufall“, bilanziert Michael Carl, Managing Director von 2b AHEAD und ebenfalls Autor der Studie, diese Entwicklung. „Wer in Zukunft krank wird, hat einen schlechten Gesundheitsförderer gewählt.“

Prävention at first

Vorsorge werde in wenigen Jahren auch den aktiven Eingriff in die Genetik (CRISPR/Cas9), vor allem aber individualisierte Ernährung und Medikation einschließen. Das entscheidende Fundament für erfolgreiche Prävention bilde ein schnell wachsender Datenstrom, den Gesundheitskunden zum Wohle ihrer Gesundheit bereitwillig demjenigen Anbieter zur Verfügung stellten, welcher die erfolgreichsten Empfehlungen zur Prävention von Krankheiten gebe. Heutige Krankenversicherungen würden somit zu prädiktiven Gesundheitsförderern.

Der Schlüssel hierzu, so das Resümee, sei die digitale Kommunikation. Grundlage bilde demnach ein kanalübergreifendes Echtzeit-Kommunikationssystem im Sinne eines Omnichannel-Managements und eine hochgradige Automatisierung der internen Abläufe. Dies erfordere in jedem Fall eine moderne IT-Infrastruktur zur Echtzeit-Datenverarbeitung. Der Umgang mit Daten werde dabei zur Überlebensfrage: „Die häufigste Todesursache in Deutschland ist mutmaßlich der Datenschutz“, so Prof. Dr. Dr. Arkadiusz Miernik, Oberarzt Universitätsklinikum Freiburg und Experte der Studie.

Bildquelle: 2bAhead