market access & health policy
Eine Vision für die Zukunft: Disease Interception
Ausgabe 06 / 2018
Eine Welt ohne Krankheiten – das ist die Vision des forschenden Pharmaunternehmens Janssen Deutschland. Ein wichtiger Schritt zur Verwirklichung dieser Zukunftsvision ist der neue strategische Ansatz der Disease Interception. Krankheiten werden frühzeitig erkannt und wirksam behandelt, bevor sie ausbrechen. Dass dieses neue Konzept nicht mehr in allzuweiter utopischer Zukunft liegt, verdeutlicht Dr. med. Christoph Bug, Medizinischer Direktor und Mitglied der Geschäftsleitung bei Janssen Deutschland, im Gespräch mit „Market Access & Health Policy“. Im Interview wird deutlich, dass dieser neue Ansatz sehr viele Fragen aufwirft, die einen Diskurs mit allen Stakeholdern des Gesundheitssystems – und darüber hinaus – notwendig machen. Denn Disease Interception hat das Potenzial, einen Paradigmenwechsel im Gesundheitssystem auszulösen.
Hochpreistrend verschärft sich
Ausgabe 06 / 2018
Die Arzneimittelausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) inklusive der Zuzahlung der Versicherten lagen 2017 bei 39,9 Milliarden Euro, ein deutliches Plus von 1,4 Milliarden Euro bzw. 3,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. „Hauptursache dieses Anstiegs sind die patentgeschützten Arzneimittel, auf die im vergangenen Jahr 18,5 Milliarden Euro des GKV-Arzneimittelmarktes entfielen. Damit hat sich ihr Umsatzanteil in den letzten 20 Jahren von 33 Prozent auf 45 Prozent erhöht“, sagte Prof. em. Dr. med. Ulrich Schwabe, Herausgeber des Arzneiverordnungs-Reports 2018.
Eindeutige Zuordnung wichtig
Ausgabe 06 / 2018
Zu einem Workshop mit dem Thema „Original-Biologika und Biosimilars: Ist die wirkstoffbezogene Nebenwirkungsmeldung eine regulatorische Lücke, die geschlossen werden muss?“ lud das Unternehmen Abbvie im Rahmen der 7. Jahrestagung House of Pharma & Healthcare in Frankfurt ein. Original-Biologika und Biosimilars sind nicht identisch, haben in der EU dennoch gleiche Wirkstoffnamen. Daraus ergeben sich für das Pharmakovigilanz-System zahlreiche Herausforderungen: Erfolgen Nebenwirkungsmeldungen rein wirkstoffbezogen, können sie nicht immer eindeutig einem Produkt zugeordnet werden. Außerdem liegt die Chargennummer nicht jedem vor, der Nebenwirkungen melden kann. Verschiedene Experten aus dem Gesundheitssystem diskutierten diese Problematiken und präsentierten Vorschläge, die die Versorgungssicherheit der Patienten erhöhen könnten. Als mögliche Lösungen gaben sie die verpflichtende Angabe von Handelsname und Chargennummer bei der Meldung von Nebenwirkungen sowie die Integration der Chargennummer in den Patientenpass an.