market access & health policy
„Es wird mehr Corona-Spirit gebraucht!“
Ausgabe 05 / 2020
Ende Juni wurde der Report „Medizinische Biotechnologie in Deutschland 2020“, der von der Strategieberatung Boston Consulting Group (BCG) für den Branchenverband vfa bio erarbeitet wurde, veröffentlicht. Über die zentralen Ergebnisse – insbesondere in Hinblick auf den Bereich Gen- und Zelltherapeutika – sprachen wir mit Dr. Frank Mathias, Vorstandsvorsitzender vfa bio und CEO bei Rentschler Biopharma. Ob Deutschland zukünftig eine wichtigere Rolle als Forschungs- und Produktionsstandort bei den Advanced Therapy Medicinal Products (ATMP) spielen wird, hängt nach Einschätzung des vfa-bio-Vorsitzenden auch von einem klaren politischen Willen ab. „Gemeinsam können wir Deutschland zu einem bedeutenden Standort in diesem Zukunftsgebiet machen, mit Exporten und allem; aber dafür muss Deutschland das wollen.“ Um das Thema weiter voranzubringen, hat der Verband Maßnahmen in verschiedenen Feldern formuliert.
Gravierende Informationslücken
Ausgabe 05 / 2020
Mit deutlichen Worten machte Prof. Dr. Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der Barmer, auf die immer noch vorhandenen gravierenden Informationslücken zwischen den Behandlungsbereichen aufmerksam: „In Jahrzehnten ist es nicht gelungen, die Versorgung über die Sektorengrenzen hinweg besser zu organisieren“. Besonders gefährdet seien dabei Millionen von Polypharmazie-Patienten. Häufig würden wichtige Informationen zum Patienten, zum Beispiel zur Medikation, dem Krankenhaus gar nicht vorliegen. Aber auch nach Entlassung aus der Klinik würden Patienten und weiterbehandelnde Ärzte nicht ausreichend über Therapieänderungen informiert. Das sind zentrale Erkenntnisse aus dem aktuellen Arzneimittelreport der Barmer, der Mitte August in Berlin vorgestellt wurde.
Gleiche und faire Spielregeln sind nötig
Ausgabe 05 / 2020
Das Thema Lieferengpässe ist nicht erst seit der Corona-Pandemie virulent, sondern wird seit einiger Zeit von verschiedenen Stakeholdern im Gesundheitswesen kritisiert und kontrovers diskutiert. Im Gespräch mit „Market Access & Health Policy“ erläutert Bork Bretthauer, Geschäftsführer von Pro Generika, die Ursachen für die Lieferengpässe bei versorgungsrelevanten Arzneimitteln und zeigt Lösungen dafür auf. Bretthauer plädiert unter anderem für Maßnahmen, die mehr Diversifizierung in den Lieferketten ermöglichen und stellt gleichzeitig klar: „De-Globalisierung löst das Problem nicht. Es muss um De-Risking gehen.“